US-Anleger fassen vor G20-Treffen Zuversicht

Mit den steigenden Ölpreisen zur Wochenmitte fassen die US-Börsen wieder Tritt. Gestützt werden die Kurse zusätzlich von guten Konjunkturdaten aus den USA. Nachdem gestern die deutlich besser als erwartet ausgefallenen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter überraschten, beeindrucken heute die Zahlen zum US-BIP aus dem vierten Quartal 2015. Es zeigt sich: Die US-Wirtschaft ist deutlich stärker gewachsen als zunächst gemeldet worden ist. Wie das U.S. Bureau of Economic Analysis am Freitagnachmittag mitteilte, kletterte die US-Wirtschaftsleistung in den drei Monaten bis Ende Dezember laut zweiter Veröffentlichung annualisiert um 1,0 Prozent im Quartalsvergleich und damit stärker als in der ersten Lesung mit plus 0,7 Prozent gemeldet wurde. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einer Abwärtsrevision von plus 0,5 Prozent gerechnet.

Eine halbe Stunde nach Handelseröffnung wurden darüber hinaus die persönlichen Einkommen und Ausgaben für Januar und der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für den Februar in zweiter Lesung gemeldet: Beide Indikatoren liegen über den Erwartungen.

Die Anleger fassen zum Wochenschluss nicht zuletzt wegen des G20-Treffens Mut. Die Finanzminister und Notenbankgouverneure der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt treffen sich unter der Präsidentschaft von China in Schanghai, um gemeinsame Lösungen für die schwierige Lage der Weltwirtschaft zu besprechen.

Angesichts des sich zum Wochenausklang entspannt gebenden Marktumfelds ziehen die US-Indizes ins Plus: Der Dow Jones legt um 0,14 Prozent auf 16.720 Punkte zu. Der S&P verbessert sich um 0,25 Prozent auf 1.956 Punkte. Der Nasdaq 100  steigt um 0,3 Prozent auf 4.254 Punkte.

Unter den Einzelwerten stehen Sunedison und Weight Watchers im Blick der Anleger. Das Papier von Sunedison springt um 44 Prozent nach oben: Die Aktionäre von Vivient Solar als auch ein Gerichtsbeschluss haben den Weg und die Finanzierung der Übernahme von Vivient durch Sunedison freigemacht.

Ein Minus von 24 Prozent verbuchen hingegen die Aktien von Weight Watchers. Das Unternehmen, das Produkte zur Gewichtsabnahme anbietet, meldete einen Rückgang der Abonnenten um 4,8 Prozent im zurückliegenden Quartal. Zudem hatte Weight Watchers einen Quartalsverlust und deutlich gesunkene Umsätze bekannt gegeben.

Die Ölpreise setzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Der Preis für ein Fass der Sorte WTI steigt um 3,3 Prozent auf 34,19 US-Dollar. Für Brent geht es um 4 Prozent auf 37,00 US-Dollar nach oben. Die guten US-Daten sorgen hier für einen zusätzlichen Impuls mit der Erwartung einer steigenden Nachfrage.

Bereits seit drei Tagen steigen die Preise in der Hoffnung, dass sich wichtige Förderländer auf eine Förderhöchstgrenze verständigen. Der jüngste Preissprung setzte ein, nachdem der Ölminister Venezuelas Eulogio Del Pino ein weiteres Treffen seines Landes mit Saudi-Arabien, Russland und Katar für Mitte März angekündigt hatte, um den Ölmarkt zu stabilisieren. Vor zwei Wochen hatten sich diese vier Länder auf die Deckelung der Produktion auf Januar-Niveau verständigt.

Gold ist aufgrund der freundlich notierenden Märkte weniger gesucht und verliert 0,6 Prozent auf 1.226 US-Dollar je Feinunze.

Der Euro gerät nach den aktuellen US-Konjunkturdaten unter Druck und wertet um 0,5 Prozent auf 1,0975 US-Dollar ab. Die besser als erwarteten Daten zum US-BIP geben dem Greenback Auftrieb.

Konjunktur

Konsumklima Uni Michigan über den Erwartungen

Konsumklima Uni Michigan Februar 91,7. Erwartet wurde ein Wert von 91,1 nach 92,0 zuvor. (endgültig)

Private Konsumausgaben über den Erwartungen

Private Konsumausgaben Januar +0,4 %. Erwartet wurden +0,3 % nach keiner Veränderung zuvor. m/m

Private Einkommen entsprechen den Erwartungen

Private Einkommen Januar +0,4 %. Erwartet wurden +0,4 % nach +0,3 % zuvor. m/m

US-Wachstum kräftig nach oben revidiert

Das Wachstum in den USA hat sich im vierten Quartal 2015 nicht so stark abgeschwächt wie zunächst befürchtet. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Datenrevision berichtete, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem BIP-Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet, nachdem das Handelsministerium in einer ersten Schätzung ein Plus von 0,7 Prozent gemeldet hatte.

US-Konsumausgaben steigen deutlich

USA: Konsumausgaben Januar +2,0 %. Erwartet wurden +0,3 % nach keiner Veränderung zuvor.

Aktien im Blick

Ryman Hospitality übertrifft die Analystenschätzungen

Das Immobilienunternehmen Ryman Hospitality übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $1,55 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,25. Umsatz mit $312,1 Mio im Rahmen der Erwartungen. Erhöht die Quartalsdividende von $0,70 auf $0,75 je Aktie

Pharmerica übertrifft die Analystenschätzungen

Der Pharmazie-Dienstleister Pharmerica übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,45 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,40. Umsatz mit $521 Mio über den Erwartungen von $495 Mio

Media General verfehlt die Analystenschätzungen

Das Medienunternehmen Media General verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,12 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,22. Umsatz mit $366 Mio ebenfalls unter den Erwartungen von $372 Mio

American Tower übertrifft die Analystenschätzungen

Der Telekommunikationsdienstleister American Tower übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $1,27 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,15. Umsatz mit $1,28 Mrd über den Erwartungen von $1,25 Mrd

OGE Energy verfehlt die Analystenschätzungen

Der Elektrizitätsversorger OGE Energy verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,15 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,22. Umsatz mit $447 Mio weit unter den Erwartungen von $530 Mio

Harsco übertrifft die Analystenschätzungen

Harsco übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,11 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,05. Umsatz mit $387 Mio unter den Erwartungen von $440 Mio. Streicht Dividende