Fundamentale Nachricht
08:11 Uhr, 01.03.2016

Enttäuschung über das G20-Teffen ebbt ab - DAX steigt

Anleger wissen nicht recht, welchen Reim sie sich auf die Gemengelage in China, den USA und der Eurozone machen sollen. Obwohl der Ölpreis steigt, sind Aktien weniger gesucht.

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Liefen zuletzt die Börsen den Ölpreisen hinterher, haben sich zum Wochenbeginn DAX und US-Märkte vom Kursverlauf von Brent und WTI abgekoppelt. Die von vielen Anlegern erhoffte Unterstützung der Märkte durch mögliche positive Effekte des G20-Gipfels in Shanghai blieb aus. Der DAX ging am Montag mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 9.495 Punkten aus dem Handel.

Auch in den USA fielen gestern die Kurse: Der Dow-Jones-Index gab um 0,7 Prozent auf 16.516 Punkte nach. Der S&P-500  gab 0,8 Prozent auf 1.932 Punkte ab. Der Nasdaq100  fiel um 0,8 Prozent auf 4.201 Punkte.

Weil die Verbraucherpreise in der Eurozone zum Vorjahresmonat überraschend um 0,2 Prozent gesunken sind, wurde der Kursverlust im DAX allerdings etwas gebremst – Anleger rechnen mit gezielten Maßnahmen der EZB im März, die Inflation anzutreiben. Volkswirte hatten eigentlich stagnierende Preise erwartet. Zum Vergleich: Im Januar belief sich die Preisteuerung noch auf plus 0,3 Prozent.

Die Impulse aus Fernost sind heute Morgen uneindeutig: In China stehen sich eine erneut gelockerte Geldpolitik einerseits und schwache Konjunkturdaten andererseits gegenüber. Diese Mischung sei etwas undurchsichtig, urteilt der Handel. Unerwartet fiel der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Februar auf 49,0 Punkte und damit den tiefsten Stand seit vier Jahren. Im Januar hatte das Stimmungsbarometer noch 49,4 Punkte erreicht. Der privat erhobene Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel sogar auf 48,0 von 48,4. Auch im Dienstleistungssektor trübte sich die Lage ein. Dort fiel der offizielle Einkaufsmanagerindex auf 52,7 von 53,5 im Januar, blieb damit aber noch oberhalb der Marke von 50 Punkten, die eine Expansion anzeigt. Im verarbeitenden Gewerbe notiert der offizielle Index jetzt sieben Monate in Folge unter 50, beim Caixin-Index sind es sogar zwölf Monate. Die Rückgänge waren stärker als von Volkswirten erwartet. China reagierte am Montag mit einer Absenkung der Mindestreservenanforderung an die Banken, um mehr Geld für die Kreditvergabe flüssig zu machen. Der Shanghai-Composite stieg im späten Geschäft um 0,7 Prozent auf 2.706 Punkte.

In Tokio drehte der Nikkei-225  zwar kurzzeitig ins Minus, schloss aber nach dem Minus am Vortag letztlich 0,4 Prozent fester bei 16.086 Punkten. Der festere Yen bremste dabei die Kursentwicklung. Der Yen kletterte zum Euro auf den höchsten Stand seit drei Jahren - auch zum Dollar legt die japanische Währung zu. Schwache Inflationsdaten aus der Eurozone und schlechte Wirtschaftsdaten in den USA steigern das Interesse am Yen.

Vor den Notenbanksitzungen der EZB in der kommenden Woche und der Fed in der Woche darauf könnten sich die Kurse in der Hoffnung auf frisches Zentralbankgeld konsolidieren. Vorbörslich um 9.20 Uhr notiert der DAX 1 Prozent im Plus bei 9.600 Punkten.

Die Ölpreise legen weiter zu: WTI steigt um 0,5 Prozent auf 34,10 US-Dollar. Brent erhöht sich ebenfalls um 0,5 Prozent auf knapp 37 US-Dollar.

Der Goldpreis legte um 1,1 Prozent auf 1.234 US-Dollar zu - gestützt von schwachen Inflationsdaten aus der Eurozone und den geldpolitischen Lockerungen in China. Mit einem Februar-Plus von 10,6 Prozent schloss Gold den einträglichsten Monat seit vier Jahren ab. Seit Beginn des Jahres hat Gold einen Wertzuwachs von 16 Prozent erzielt.

Investoren kalkulieren beim Euro mit einer weiteren Abschwächung durch wahrscheinliche neue EZB-Maßnahmen im März. Die gestern für die Eurozone gemeldete Minusinflation bestätigt diese Einschätzung. Der Euro fiel daraufhin zum US-Dollar unter die Marke von 1,09.

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