Fundamentale Nachricht
16:11 Uhr, 23.02.2016

US-Verbraucher werden vorsichtiger

China wertet den Yuan weiter ab, Öl bleibt unverändert billig. Die Häuserpreise in den USA hingegen gehen durch die Decke und auch Gold bleibt gefragt. Ansonsten zeigen die US-Verbraucher sich eher knauserig.

Erwähnte Instrumente

Angesichts der ordentlichen Kurszuwächse zum Wochenauftakt signalisieren die Märkte heute Gewinnmitnahmen. So haben sich die 30 deutschen Standardwerte rund 10 Prozent von ihrem Jahrestief erholt. In Deutschland lastet zusätzlich ein überraschend schwach ausgefallener Ifo-Index für die Geschäftsentwicklung der gewerblichen Wirtschaft auf den Kursen. Der Index notiert auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2014, ist zum dritten Mal in Folge gefallen und gibt damit ein rezessives Signal.

Anleger in den USA machen heute die Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Ölpreise zu schaffen. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrem „Mittelfristigen Ölmarktausblick“ verlautet, dass sie auch im kommenden Jahr mit einem Überangebot an Rohöl auf dem Weltmarkt rechne. Sofort setzte am Ölmarkt Verkaufsdruck ein und die Preise machten kehrt. Auch die negativen Vorgaben aus China und Japan belasten. Die chinesische Notenbank hat zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen den Yuan deutlich abgewertet. Der Shanghai Composite setzte um 0,8 Prozent auf 2.904 Punkte zurück. Der Nikkei-Index in Tokio gab um 0,4 Prozent auf 16.052 Punkte nach.

Für das Marktgeschehen wichtig sind heute die Einzelhandelsumsätze und das Verbrauchervertrauen in den USA. Auffällig dabei: Obwohl die US-Amerikaner aufgrund der niedrigen Ölpreise und des florierenden Arbeitsmarkts mehr Geld in der Tasche haben, geben sie es nicht mit vollen Händen aus: Die Einzelhandelsumsätze haben sich gegenüber der Vorwoche um -2,3 Prozent abgeschwächt, nach -2,5 Prozent in der Woche zuvor. Auch das Verbrauchervertrauen hat sich mit 92,2 Punkten deutlich eingetrübt. Erwartet wurden 97,6 Punkte nach 98,1 Punkten zuvor.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn fällt der Dow Jones um 0,3 Prozent auf 16.570 Punkte. Der S&P gibt 0,41 Prozent auf 1.937 Punkte ab. Der Nasdaq 100  ermäßigt sich um 0,6 Prozent auf 4.200 Punkte.

Für Anleger interessant dürfte es zum Wochenschluss werden: Die 20 mächtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen die Weltwirtschaft ankurbeln und dafür Wege zu einem langfristig höheren Wachstumspfad suchen. Über entsprechende Maßnahmen wollen die Finanzminister und Notenbankchefs der Staatengruppe am Freitag und Samstag bei einem Treffen in Shanghai diskutieren. Das Treffen bereitet den G20-Gipfel Anfang September in Hangzhou vor, bei dem die Wachstumsentwicklung ein Hauptthema ist.

Hatten gestern noch Hoffnungen auf eine Eindämmung der Ölschwemme durch koordinierte Förderkürzungen die Ölpreise angeschoben, wiegelt die Internationale Energieagentur (IEA) heute wieder ab: Auch 2017 werde der Weltmarkt mit einem Überangebot konfrontiert sein. WTI sinkt um 1,83 Prozent auf 32,78 US-Dollar. Der Brent-Preis geht um 1 Prozent auf 34,81 US-Dollar zurück.

Derweil arbeitet das Ölkartell OPEC daran, bei weiteren Länder für Produktionsobergrenzen zu werben. Laut OPEC-Generalsekretär El-Badri gibt es derzeit Gespräche mit Brasilien, China, Oman und Mexiko. „Diese Länder haben ihre Ölproduktion aber ohnehin kaum erhöhen können“, kritisiert die Commerzbank. Um das Abkommen erfolgreich zu machen, müssten schon der Irak und Iran aktiv beteiligt werden. Dafür gebe es derzeit aber keine Anhaltspunkte.

Gold bleibt angesichts des schwachen US-Dollars und der unübersichtlichen Lage an den Märkten gesucht. Der Preis der Feinunze steigt auf 1.222 US-Dollar (+1,11 Prozent).

Der Euro verliert leicht gegenüber dem US-Dollar und fällt unter die Marke von 1,1000 (-0,23 Prozent).

Konjunktur

US-Verbrauchervertrauen deutlich schwächer

Das Verbrauchervertrauen liegt laut Conference Board im Februar bei 92,2 Punkten. Erwartet wurde ein Wert von 97,6 nach 98,1 zuvor.

US-Einzelhandelsumsätze schwächen sich ab

USA: Redbook Einzelhandelsumsätze Vorwoche -2,3 % nach -2,5 % zuvor. m/m

Mehr Häuser als erwartet verkauft

USA: Verkauf bestehender Häuser Januar 5,47 Mio. Erwartet wurden 5,42 Mio nach 5,46 Mio zuvor.

US-Häuserpreise leicht über den Erwartungen

Der Anstieg der US-Häuserpreise hat im Dezember an Schwung gewonnen. Wie Standard & Poor's (S&P) mitteilte, stiegen die Preise gemessen am Case-Shiller-Index für das gesamte Land um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im November hatte der Anstieg 5,2 Prozent betragen. Volkswirte hatten einen Anstieg um 5,9 Prozent erwartet. Für die 20 größten Städte der USA wurde ein Plus von 5,7 Prozent ausgewiesen, die gleiche Rate wie im November.

Richmond Fed Manufacturing Index im Minusbereich
Der Richmond Fed Manufacturing Index notiert im Februar bei -4. Erwartet wurde ein Wert von 2 nach 2 zuvor.

Philly-Fed-Index sinkt

Der Philadelphia Fed Non-Manufacturing Index notiert im Februar bei 3,6 nach 5,1 zuvor.

Einzelaktien

Expeditors trifft die Analystenschätzungen

Das Logistikunternehmen Expeditors trifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,61 je Aktie die Analystenschätzungen. Umsatz mit $1,6 Mrd unter den Erwartungen von $1,7 Mrd.

Ecolab verfehlt die Analystenschätzungen

Der Reinigungsmittelhersteller Ecolab verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $1,22 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,25. Umsatz mit $3,41 Mrd unter den Erwartungen von $3,46 Mrd.

Macy's übertrifft die Analystenschätzungen

Der Warenhausbetreiber Macy's übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $2,09 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,85. Umsatz mit $8,87 Mrd knapp über den Erwartungen von $8,84 Mrd.

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4 Kommentare

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    Bitcoins sind eine Luft Nummer. Der Anstieg 2013 kam nur zustande als das gerücht kursierte das eBay diese als Zahlungsmittel akzeptiert. Zerfressen von Gier ist damals jeder auf den Zug aufgesprungen. Letztendlich war alles nur eine Ente und viele die damals bei 700 eingestiegen sind werden heute noch auf ihren Bitcoins sitzen. Die Dinger haben absolut kein Fundament vorzuweisen.


    Erwähnenswert sind natürlich auch noch diverse Bicoin Börsen Hacks : mtgox, bter, exco, bitstamp, hitbc, shapeshift,cryptoine um nur einige zu nennen. Allein bei mtgox wurden Bitcoins im wert von 350 Millionen Dollar gestohlen. Soviel zum Thema Sicherheit. Lächerlich! Selbst mit einer Paper wallet ist man letztendlich immer an Soft bzw Hardware gebunden die angreifbar ist bzw im worst case einfach nicht mehr da ist. Und es haben sich mit Sicherheit einige zur Lebensaufgabe gemacht die Börsen zu hacken. Wie man sieht,mit beachtlichem Erfolg. Die Dunkelziffer der Hacks welche nicht an die Öffentlichkeit gelangen werden um einiges größer sein.


    Zum Thema Anonymität: nach erfolgter Transaktion ist jede Blockchain nachverfolgbar.

    Was mich jedoch am meisten auf die Palme bringt ist, das du Bitcoins mit Gold vergleichst. Jeder normale Mensch der bereit ist eine ordentliche Summe zu investieren und die Wahl hat zwischen Bitcoins und Gold wird (muss) sich für Gold entscheiden.

    Physisch versteht sich. Da Gold Zertifikate genauso eine Luft Nummer sind wie Bitcoins !

    22:30 Uhr, 23.02.2016