Umbrüche in der Autoindustrie: Elektroantriebe, Shared Mobility und Co.
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- Volkswagen AG Vz.Kursstand: 147,080 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Pictet - SmartCity - P EURKursstand: 180,10 € (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
von Dr. Martin Stötzel, Managing Partner bei der unabhängigen Vermögensverwaltung Rhein Asset Management (Luxemburg und Düsseldorf)
Dass die klassische Automobilindustrie in Zukunft ziemlich sicher immer mehr Schwierigkeiten bekommen wird, auskömmlich zu arbeiten und somit für Anleger gewinnbringende Investmentmöglichkeiten zu bieten, ist kein Geheimwissen mehr. Porsche, Daimler, Volkswagen und Co.: Die große Automobilwerte haben nach hervorragenden Jahren in den vergangenen zwölf Monaten erheblich an Stärke und Marktkapitalisierung eingebüßt und kämpfen nicht nur gegen Klagewellen wegen Abgasmanipulationen, sondern müssen auch dem politischen und gesellschaftlichen Veränderungswillen nachkommen, die Zukunft der Mobilität anders zu gestalten, spricht: umweltschonender und nachhaltiger.
Das sind auch deutliche Zeichen für Anleger, den Fokus in der Automobilindustrie anders auszurichten. Nicht mehr die Hersteller mit den höchsten Stückzahlen, der bislang höchsten Produktivität oder Marge pro Fahrzeug stehen im Mittelpunkt des nachhaltigen Investmentinteresses, vielmehr geht es um mobile Megatrends wie Real Consumer Focus, Autonomous Driving, Connectivity, Electric Powertrain und Shared Mobility: In diesen Segmenten spielt sich die Zukunft ab und hat eigentlich schon längst begonnen.
Ein herausragendes Beispiel sind Elektroantriebe in Straßenfahrzeugen (Electric Powertrain). Klassische Verbrenner sollen mehr und mehr von den Straßen verschwinden und durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden. In Europa, den USA und China werden geschätzt in 2025 bereits 58 Prozent aller neu gekauften Autos von Motoren angetrieben, die elektrisch oder hybrid ausgelegt sind. Dafür müssen diese Antriebe so weiterentwickelt werden, dass die Antriebssicherheit und eine ordentliche Reichweite gewährleistet sind – und dass die Fahrzeuge für große Gruppen der Bevölkerung bezahlbar sind.
Somit sind auch Wertpapiere von Electric Powertrain-Herstellern langfristig attraktiv, um von diesem Trend zu profitieren. Franklin Electrics aus den USA beispielsweise wurde 1944 als Motorenfabrik gegründet und zählt heute zu den bedeutendsten Herstellern für Elektroantriebe überhaupt. Der Aktienkurs ist seit Sommer 2016 um mehr als 36 Prozent gestiegen. Noch erfolgreicher ist die Aktie von Nidec Motor aus Japan mit fast 45 Prozent innerhalb von drei Jahren. Damit sind diese Werte keine hochambitionierten Wachstumstitel, sondern entfalten ihre Wirkung nach und nach – und werden in Zukunft weiteren Zulauf durch die Steigerung im Markt mit Elektro-Fahrzeugen erfahren.
Laut einer Studie des Beratungsunternehmens PwC gehört die Zukunft der Shared Mobility. Das bezeichnet die gemeinsame Nutzung eines Fahrzeugs, Fahrrads oder eines anderen Transportmittels. Es ist eine moderne Transportstrategie, mit der Benutzer bei Bedarf auf Transportdienste zugreifen können, was auch, wie bei Software bekannt, „Mobility as a Service“ genannt wird. Bis 2030 werden knapp 20 Prozent des Profit-Potenzials im Mobilitätsmarkt von „Mobility as a Service“-Dienstleistungen besetzt sein, was den Margendruck im Segment der klassischen Autoproduktion weiter erhöht.
Um mitzuhalten tun die Unternehmen einiges: So haben BMW und Daimler ihre beiden Carsharing-Angebote Car2go und DriveNow zu einem Angebot zusammengelegt. In den gemeinsamen Dienst ShareNow investieren die beiden Konzerne mehr als eine Milliarde Euro, um die bestehenden Angebote auszubauen und zu verzahnen. Und an der Börse haben sich vor allem Fahrdienste wie Uber und Lyft festgesetzt. Zwar müssen diese die Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsmodelle stabilisieren (vulgo: Sie müssen Geld verdienen), aber den Anlegern und Analysten gefällt es. Die Ampeln stehen für beide Werte auf grün, und aktuell kann man auch vergleichsweise günstig zugreifen.
Anleger sind gefragt, sich diese Entwicklungen genau anzuschauen und ihre Strategien frühzeitig neu zu justieren. Auf diese Weise kann es ihnen gelingen, frühzeitig an globalen Megatrends der Mobilität teilzunehmen. Übrigens: Durch einen Fonds wie den „Pictet SmartCity“ mit einer Performance von mehr als 37 Prozent in fünf Jahren, der in Aktien von Unternehmen anlegt, die einen Beitrag zum weltweiten Urbanisierungstrend leisten oder davon profitieren, oder auch den ganz neuen ETF „iShares Electric Vehicles and Driving Technology“ können Anleger breit gestreut in solche Zukunftsthemen investieren.
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Guter Artikel. Shared mobility ist die Zukunft. Ich freu mich drauf.