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11:09 Uhr, 25.11.2015

Türkische Notenbank widersetzt sich den Versuchen politischer Einflussnahme

Der gestrige Zinsentscheid der türkischen Zentralbank wurde von einem Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die Türkei im Grenzgebiet zwischen Türkei und Syrien überschattet.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - Die Zentralbank der Türkei (CBRT) hat ihre Leitzinsen bei ihrer Sitzung am gestrigen Dienstag unverändert beibehalten, was den Erwartungen entsprach. Der Rückkauf-Satz beträgt demnach nach wie vor 7,50 Prozent. Eine Zinssenkung wurde im Vorhinein als unwahrscheinlich eingestuft. Im Vorfeld zu diesem Zinsentscheid drängte Präsident Recep Erdogan wie gewohnt zwar die türkischen Währungshüter zu einer weiteren Lockerung. Sein Argument: das hohe Zinsniveau verhindere Investitionen. Doch die türkischen Notenbankchefs hatten in der Vergangenheit bereits mehrfach Widerstand gegenüber Versuchen politischer Einflussnahme gezeigt.

Die Begleiterklärung zum Zinsentscheid enthielt wenig Hinweise zum künftigen geldpolitischen Kurs. So wurde seitens der türkischen Notenbanker lediglich angemerkt, dass der Kurs der „knappen Liquidität so lange beibehalten werde, wie dies als notwendig erachtet werde“.

Doch den Markt beschäftigte gestern ein anderer Vorfall. Im Grenzgebiet zwischen Türkei und Syrien schoss die Türkei einen russischen Kampfjet vom Himmel. Dieser Beschuss sorgte für eine Risk-Off Stimmung an den Märkten. Die türkische Lira reagierte mit Verlusten. Russlands Präsident Putin sprach von ernsten Konsequenzen für die Beziehung zwischen Russland und der Türkei. Dabei widerspricht er dem türkischen Militär, das behauptet, der Jet sei mehrfach in türkischem Luftraum eingedrungen. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat den Abschuss verteidigt. Die Türkei habe wiederholt vor der Verletzung ihrer Grenzen in der Luft und am Boden gewarnt, sagte Davutoglu am Dienstag in Ankara. Diese Grenzen zu schützen sei sowohl unser internationales Recht als auch unsere nationale Pflicht. Die Lira gab nach dem Vorfall fast zwei Prozent zum Euro nach.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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