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13:52 Uhr, 30.01.2019

Türkische Notenbank: Kein Kotau vor Erdogan

Die türkische Zentralbank erteilt Forderungen nach einer raschen Abkehr von ihrer straffen Zinspolitik eine Absage.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - Die türkische Zentralbank wird ihren straffen monetären Kurs beibehalten, bis sie davon überzeugt ist, dass die Inflation sinkt, und wird bei Bedarf weiter straffen. Dies betonte Notenbankchef Murat Cetinkaya am Mittwoch zur Vorstellung des vierteljährlichen Inflationsberichts. Seine Aussagen zerstreuten am Markt die Befürchtungen, dass die Bank die Zinsen vorzeitig senken würde, was die Lira am Mittwoch stützte. Die Notenbank hatte auf ihrer Sitzung Mitte Januar ihre Leitzinsen bei 24,00 Prozent belassen.

Die Besorgnis über die wiederholt vorgetragenen Forderungen von Präsident Tayyip Erdogan, die Zinsen niedrig zu halten, führte 2018 zu einem Ausverkauf in der Lira, was die türkische Währung zwischenzeitlich gegenüber dem Dollar um fast 30 Prozent einbrechen und die Inflation im Oktober auf mehr als 25 Prozent steigen ließ.

Mit Blick auf die Spekulationen, dass die türkische Notenbank die Zinsen vor den Kommunalwahlen im März noch senken wird, sagte Gouverneur Murat Cetinkaya, dass die Bank eine straffe Haltung beibehalten werde, bis eine „überzeugende Verbesserung" der Inflationsarten zu erkennen sind. „Vom Inflationsausblick zu den Kerninflationsindikatorenbis zu den Trends im Preisverhalten müssen wir eine Verbesserung aller Aspekte der Inflation sehen", sagte Cetinkaya. „Das aktuelle Inflationsniveau erfordert große Vorsicht", sagte er und fügte hinzu, dass eine weitere Straffung bei Bedarf erfolgen würde.

Die Bank senkte Inflationsprognose für 2019 um 0,6 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent. Cetinkaya betonte, die Geldpolitik werde darauf abzielen, die Inflation auf einstellige Werte zu drücken und sich dem mittelfristigen Inflationsziel von für Prozent in drei Jahren anzunähern.

Die „moderate" Senkung der Inflationsprognosen und die „Zusicherung" einer weiterhin engen Haltung werde dazu beitragen, die Marktbedenken zu zerstreuen, zitierte Reuters Piotr Matys, Devisenstratege der Rabobank. „Das ist genau die Art von Botschaft, die viele Marktteilnehmer von der Zentralbank hören wollten", sagte Matys.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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