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17:47 Uhr, 28.02.2020

Türkisch-syrische Eskalation: Ankaras Börse in argen Nöten

An der Börse in Istanbul sorgte nicht nur der Coronavirus, sondern auch der eskalierende Konflikt mit dem Nachbarn Syrien für masive Verluste.

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Ankara/ Moskau/ Paris (Godmode-Trader.de) - Die Welt blickt derzeit auf winzige Protein- und Lipid-Teilchen, genannt Coronavirus. Ein Großkonflikt bleibt in der allgemeinen Seuchen-Panikstimmung dabei fast etwas außer Betrachtung. Der eskalierende türkisch-syrische Konflikt, der zu einem veritablen Krieg ausarten könnte.

In der syrischen Rebellenhochburg Idlib waren am Donnerstagabend 33 türkische Soldaten durch einen Luftangriff getötet worden. Ankara macht die Regierung in Damaskus verantwortlich und startete Vergeltungsangriffe auf syrische Regierungstruppen. Zudem forderte die Regierung die Nato auf, der Türkei Beistand zu leisten. Ein Sprecher deutete zudem an, dass Ankara den syrischen Flüchtlingen die Grenze in Richtung EU öffnen könnte. Angesichts der aktuellen Lage könne man die Menschen nicht mehr aufhalten, sagte der AKP-Sprecher. Der türkische Vizepräsident Fuat Oktay sagte laut Anadolu, der syrische Präsident Baschar al-Assad werde für den Luftangriff einen hohen Preis bezahlen. Assad werde als Kriegsverbrecher in die Geschichte eingehen.

Neben den Sorgen wegen der globalen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat der sich zuspitzende Konflikt zwischen der Türkei und dem Nachbarland Syrien am Freitag die Börse in Istanbul stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Leitindex Bist 30 rutschte zeitweise um zehn Prozent ab, erholte sich dann aber wieder etwas. Auch die türkische Lira fiel am Freitag gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit September 2018.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wiederholt mit einem Militäreinsatz gedroht, sollte sich das syrische Militär in Idlib nicht bis Ende Februar zurückziehen. Hunderttausende in der Region sind vor der Gewalt schon jetzt auf der Flucht. Besonders kritisch ist die Situation aber deshalb, weil Russland das syrische Regime politisch und militärisch unterstützt. Kremlchef Wladimir Putin und Erdogan haben bereits telefoniert und ein Treffen ankündigen lassen. Sie zeigten sich nach Kremlangaben ernsthaft besorgt wegen der Lage in Idlib.

Bei dem Gespräch von Erdogan und Putin sei es darum gegangen, wie die Vereinbarung für die Deeskalationszone in der Rebellenhochburg umgesetzt werden könne, teilte der russische Außenminister Sergej Lawrow mit. Dazu sollten auch die Außen- und die Verteidigungsminister beider Länder ihre Kontakte intensivieren. Kommende Woche wollen sich Erdogan und Putin in Moskau treffen. Der Termin sei entweder am 5. oder am 6. März in der russischen Hauptstadt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Nato-Generalsekretär Stoltenberg hat angesichts des Konflikts zwischen der Türkei und Syrien zur Deeskalation aufgerufen. Russland und Syrien müssten ihre Offensive in Syrien und vor allem die Luftschläge in der Provinz Idlib beenden, sagte Stoltenberg nach einem Treffen des Nordatlantikrats in Brüssel. Die Nato stehe solidarisch an der Seite der Türkei.

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2 Kommentare

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  • shark
    shark

    Der ISE 100 hat ca 4% heute verlorenauf 105,993-nicht mehr wie der Dax etc

    17:58 Uhr, 28.02.2020
  • shark
    shark

    Egal wo die Nato steht-verbal-the winner is...Putin!

    Erdogan hat seine Karten massiv überreizt

    17:55 Uhr, 28.02.2020

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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