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14:08 Uhr, 07.10.2019

Türkei steht vor militärischer Intervention in Syrien - Lira unter Druck

Die Aussicht auf militärische Konfrontationen in Syrien und die Angst vor einer militärischen Eskalation in der ganzen Region setzt die türkische Währung unter Druck. Die Lira gibt zum Dollar aktuell 0,6 Prozent nach.

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Istanbul/ Washington (Godmode-Trader.de) - Laut dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoga steht die Türkei kurz vor einem Militäreinsatz in Syrien, der „sowohl aus der Luft als auch mit Bodentruppen" gegen die Kurden-Miliz YPG ausgefochten werde. Der Einmarsch werde binnen Tagen erfolgen, sagte Erdogan. Von einem möglichen Einmarsch hatte die Türkei bereits seit Ende 2018 wiederholt gesprochen.

Am Sonntagabend telefonierte Erdogan mit US-Präsident Donald Trump. Das Weiße Haus reagierte umgehend und erklärte am Montagmorgen, dass man sich einer Offensive nicht in den Weg stellen werde. Streitkräfte der USA seien künftig nicht mehr in der unmittelbaren Region, hieß es in einer Erklärung aus dem Weißen Haus. US-Truppen räumten bereits ihre Beobachtungsposten in dem Grenzgebiet zur Türkei, wie ein US-Regierungsvertreter mitteilte.

Das Ziel der geplanten türkischen Offensive wären die kurdischen YPG-Milizen, die die Grenzregion kontrollieren. Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Region waren sie noch enge Verbündete der USA. Von der Türkei werden sie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gleichgestellt und damit als Terrororganisation betrachtet. Die Türkei will das Gebiet südlich seiner Grenze zu Syrien seit langem allein militärisch kontrollieren.

Berlin hat die Türkei vor einer Militäroffensive im Norden Syriens gewarnt. „Die Bundesregierung nimmt die wiederholten Ankündigungen türkischer Politiker eine einseitige Militäroperation in Nordsyrien zu starten, sehr ernst", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Montag. „Ein solches militärisches Eingreifen würde zu einer weiteren Eskalation in Syrien führen", fügte sie hinzu. Sie zeigte jedoch gleichzeitig Verständnis für die Sicherheitsinteressen der Türkei im Grenzgebiet.

Die Aussicht auf militärische Konfrontationen in Syrien und die Angst vor einer militärischen Eskalation in der ganzen Region setzt die türkische Währung unter Druck. Die Lira gibt zum Dollar aktuell 0,6 Prozent nach.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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