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17:17 Uhr, 13.06.2019

Türkei: Leitzinssenkungen wären ratsam

In der Türkei bleiben die Zinsen sehr hoch. Nach Ansicht von Analysten wären Senkungen durchaus angebracht, um die schwache Wirtschaft zu stützen. So denkt auch Präsident Erdogan.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - Die türkische Zentralbank CBRT hat am Dienstag ihren Leitzins nicht angetastet - er bleibt auf 24 Prozent. Die hohen Zinsen haben mit der starken Inflation zu tun. Im Mai legte die Jahresrate um 18,7 Prozent zu. Nicht wenige Marktexperten fordern von der Notenbank Zinserhöhungen, um die Inflation zu bekämpfen.

Allerdings schwächelt die Konjunktur enorm. Da wären nach klassischer Lehre Zinserhöhungen Gift für den Wirtschaftskreislauf. Im ersten Quartal 2019 schrumpfte das BIP um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Im zweiten Quartal zeigt sich bislang aber eine Aufhellung. Staatspräsident Erdogan hat wiederholt Leitzinssenkungen gefordert.

Auch nach Ansicht der Analysten der Rabobank wäre es durchaus sinnvoll, würde die Zentralbank so schnell wie möglich nach einer Möglichkeit suchen, ihren hohen Zinssatz zu senken, um die angeschlagene Wirtschaft zu entlasten. „Die Türkei hat die Rezession im ersten Quartal hinter sich gelassen, die Aussichten bleiben herausfordernd, da das Vertrauen der Haushalte und Unternehmen nach wie vor gering ist. Darüber hinaus verlangsamt sich die Inflation aufgrund der starken disinflationären Auswirkungen des schwachen Konsums weiter“, führen die Experten aus. Dennoch sei es noch zu früh, um von der CBRT eine Lockerung ihrer Geldpolitik zu erwarten. Der Hauptgrund sei die unzureichende Stabilität der türkischen Lira.

„Eine volatile Währung ist eine Quelle der Unsicherheit für Unternehmen und Verbraucher, deren Vertrauen in die Lira gering bleibt, was sich in steigenden Deviseneinlagen widerspiegelt. Das Inflationsrisiko wird sich nicht vollständig verringern, und eine Rezession mit einem erneuten Einbruch kann nicht ausgeschlossen werden, wenn sich die Stimmung gegenüber der Lira nicht deutlich und nachhaltig verbessert,“ gibt die Rabobank zu bedenken.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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