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14:26 Uhr, 04.05.2020

Türkei: Kerninflation kehrt in den einstelligen Bereich zurück

Die Jahresinflation ging im April dank niedrigerer Energiepreise und nachlassender Nachfrage trotz höherer Wechselkursvolatilität zurück. Die Kerninflationsrate änderte ebenfalls ihre Richtung und fiel in den einstelligen Bereich.

Ankara (Godmode-Trader.de) - Dank niedrigerer Energiepreise und insgesamt nachlassender Nachfrage hat sich der Preisdruck in der Türkei im April entspannt. In der Jahresrate sank der Teuerungswert von 11,9 Prozent im März auf 10,9 Prozent, wie das amtliche Statistiken TurkStat mitteilte. Die Kerninflationsrate (ohne Energie-, Nahrungsmittel-, Getränke-, Tabak- und Goldpreise) änderte trotz der höheren Wechselkursvolatilität, die sich auf bestimmte sensible Posten des Inflationskorbs wie Kraftfahrzeuge auswirkte, ebenfalls die Richtung und sank zurück in den einstelligen Bereich, von 10,5 Prozent im März auf 9,9 Prozent. Die Monats-Inflationsrate lag im vergangenen Monat bei 0,85 Prozent und fiel damit etwas höher aus als der Konsens von 0,75 Prozent erwartet hatte.

Entwicklung der jährlichen Inflation (%)

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Quelle TurkStat: (Kern = VPI ohne Energie, Nahrungsmittel und Getränke, alkoholische Getränke, Tabak, Gold)

Während die Energie- und Dienstleistungspreise Abwärtsdruck auf die Teuerungsrate ausübten, stachen die Nahrungsmittelgruppe als wichtigste Triebkraft hervor. Dies ist auf die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln infolge der Sperrmaßnahmen und der an den Wochenenden verhängten Ausgangssperren geschuldet. Dementsprechend wurden höhere Preissteigerungen sowohl bei unverarbeiteten als auch bei verarbeiteten Lebensmitteln verzeichnet. Einen weiteren wichtigen Beitrag leistete Bekleidung.

Die Experten der BNP Paribas erwarten dass trotz der aufwärtsstrebenden Nahrungsmittelpreise die wirtschaftliche Abschwächung die Verbraucherpreise im Kern- und Dienstleistungssektor weiter senken werden. Per Jahresende erwartet die BNP eine Rate von 7,5 Prozent und damit im Zielbereich der Notenbank CBRT. Entsprechend dürfte die Zentralbank auf ihrer Sitzung am 21. Mai die Zinsen weiter senken.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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