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16:22 Uhr, 27.08.2015

Türkei: Gefährlicher Kurs des Präsidenten

Am 1. November wird in der Türkei wieder gewählt. Die Wahlumfragen sagen nach jetzigem Stand keine größeren Veränderungen im Ergebnis voraus. Die islamisch-konservative AKP würde auch im November die absolute Mehrheit verfehlen.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - In der Türkei ist am vergangenen Sonntag die Frist zur Regierungsbildung abgelaufen. Nachdem die bisher mit absoluter Mehrheit regierende Partei (AKP) um Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan bei den Parlamentswahlen im Juni die absolute Mehrheit verfehlt hatte, sind auch die notwendigen Koalitionsverhandlungen der AKP mit den anderen im Parlament vertretenen Gruppierungen erfolglos verlaufen. Nun kündigte Erdoğan vorgezogene Neuwahlen für den 1. November an. Bis dahin wird eine Übergangsregierung gebildet, deren Zusammensetzung sich aus der jeweiligen Parlamentsstärke der Parteien ergibt.

Zwei Oppositionsparteien, die sozialdemokratische CHP und die türkisch-nationalistische MHP, lehnten eine Regierungsbeteiligung ab. Wenn also alles nach Plan verläuft, wird eine AKP-HDP-Regierung, verstärkt durch unabhängige Persönlichkeiten, die Türkei in die zweite Runde der Wahl vom 7. Juni führen. Erdoğan sagte vor zwei Wochen. Ob es anderen gefalle oder nicht, die Situation in der Türkei sei nun einmal, wie sie sei. Deshalb sei es nun die Aufgabe, die Verfassung so umzugestalten, dass sie zur tatsächlichen Realität passe.

Die Wahlumfragen sagen nach jetzigem Stand keine größeren Veränderungen im Ergebnis voraus. Erdoğans islamisch-konservative AKP würde auch im November die absolute Mehrheit verfehlen. Angesichts des wachsenden Drucks auf die Währung, der sich verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen und des fortdauernden Konflikts mit den Kurden steht die Türkei vor großen Herausforderungen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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