Analyse
11:00 Uhr, 20.07.2023

TSMC – Umsatz und Gewinn deutlich rückläufig

Der weltweit größte Auftragsfertiger für Halbleiterprodukte hat heute seine Zahlen zum zweiten Quartal vorgestellt. Umsatz und Ertrag waren erwartungsgemäß deutlich rückläufig.

Erwähnte Instrumente

  • Taiwan Semiconduct.Manufact.Co Reg.Shs (Spons.ADRs)/5 TA 10 - WKN: 909800 - ISIN: US8740391003 - Kurs: 103,060 $ (NYSE)

So fiel der Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um nahezu 14 Prozent auf 15,68 Mrd. USD. Das lag innerhalb der Guidance des Unternehmens. Der Gewinn hingegen konnte überzeugen und lag trotz eines Rückgangs um 23 Prozent über den Schätzungen der Analysten.

Es wird wieder besser

Da Kunden zunächst Lagerbestände abgebaut hatten, musste TSMC Auftragsrückgänge hinnehmen. Nach einer starken Expansionsphase während der Pandemie ging die Nachfrage im Bereich der Smartphones stark zurück. Auch das Geschäft mit Datenzentren und High-Performance-Computing (HPC) litt unter schwindender Nachfrage. Der KI-Trend führt hier noch nicht zu einem neuerlichen Aufschwung.

Rund 2/3 der Umsätze erzielt das Unternehmen mit Kunden aus Nordamerika. Der China-Anteil lag bei überschaubaren 12 Prozent. Etwas mehr als 50 Prozent des Umsatzes stammt bereits aus moderner 5nm und 7nm-Technologie. Hier sind die Margen am höchsten und TSMC kann seine modernen und führenden Fähigkeiten in der Halbleiterfertigung ausspielen. Gut 33 Prozent der Erlöse stammen aus dem Segment Smartphones und 44 Prozent waren HPC zuzuordnen.

Der freie Cashflow lag im zweiten Quartal etwas im Minus. Wichtig: Der Ausblick auf das dritte Quartal signalisiert wieder eine gewisse Erholung. Der Umsatz soll zwischen 16,7 und 17,5 Mrd. USD liegen. Die operative Marge soll sich zwischen 38 und 40 Prozent bewegen. Im zweiten Quartal wies TSMC an dieser Stelle noch 42 Prozent aus. Der Umsatzausblick für das Gesamtjahr wurde allerdings auf rund 10 Prozent Umsatzrückgang gekürzt. Zuvor wurde nur einstelliger prozentualer Rückgang erwartet. Das schickt Chip-Aktien rund um den Globus heute auf die Bretter.

Fazit: Das Gröbste dürfte TSMC langsam überstanden haben. Ab dem dritten Quartal beginnt bei den Taiwanern die Fertigung in der modernsten 3nm-Technologie, die den nächsten Quantensprung für das Unternehmen darstellt. Das dürfte in den kommenden Jahren den Wachstumskurs wieder stützen. Mit einem KGV von 18 für das laufende Geschäftsjahr erscheinen die Papiere zunächst fair bewertet.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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