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16:14 Uhr, 14.01.2019

Trump droht der Türkei mit wirtschaftlicher Schädigung

Was immer er damit konkret meinte: Trump hat es auf Ankara abgesehen, sollte die Türkei in Nordsyrien die Kurden angreifen. Die Reaktion aus Ankara auf die Attacken Trumps kam prompt.

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Washington/ Ankara (Godmode-Trader.de) - US-Präsident Donald Trump hat der Türkei im Falle eines Angriffs auf kurdische Truppen in Nordsyrien mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht. Die Türkei werde „wirtschaftlich zerstört“ werden, wenn sie die Kurden angreife, schrieb Trump auf Twitter. „Gleichzeitig will ich auch nicht, dass die Kurden die Türkei provozieren“, fügte er in einer weiteren Nachricht hinzu.

Am Montagmorgen kam prompt die Reaktion aus Ankara. Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte in einer Pressekonferenz: „Nichts wird erreicht werden, wenn man der Türkei wirtschaftlich droht.“ Donald Trump stehe unter „ernsthaftem Druck“, sagte Cavusoglu. Sicherheitskreise würden ihn dazu drängen, „nicht aus Syrien abzuziehen“.

Die mit den USA verbündeten Kurden in Nordsyrien fürchten nach dem Rückzug der US-Soldaten einen Angriff der Türkei. Ankara sieht die kurdischen Kämpfer als Terroristen und verlängerten Arm der in der Türkei verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte vergangene Woche erklärt, sehr bald zur Tat schreiten zu wollen, „um diese Terrororganisationen auf syrischem Boden zu neutralisieren“. Außenminister Cavusoglu kündigte in einem Interview des Senders NTV am vergangenen Donnerstag an, dass die Türkei losschlagen werde, sollten die USA ihren Abzug zu lange hinauszögern.

Cavusoglu kritisierte auch Trumps Neigung, wichtige politische Entscheidungen sowie Gefühlsregungen via Twitter zu kommunizieren. „Wenn es Dialog übers Telefon gibt, wozu braucht man dann noch Twitter? Ich werde diese Dinge mit Pompeo in den nächsten Tagen besprechen.“ Mike Pompeo ist amtierender Außenminister der USA.

Bahnt sich hier ein neuer Konflikt zwischen den beiden Ländern an? Stress mit den USA hat die türkische Lira im vergangenen Sommer auf Talfahrt geschickt. Auch die neuesten Verbalscharmützel sorgen am Montag am Devisenmarkt für Verunsicherung.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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