Trump droht der Türkei - Lira unter Druck
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Washington (Godmode-Trader.de) - Angesichts massiver Kritik aus den eigenen Reihen an dem von ihm angekündigten Rückzug der US-Truppen aus Nordsyrien hat US-Präsident Donald Trump der Türkei gestern harsch gedroht.
„As I have stated strongly before, and just to reiterate, if Turkey does anything that I, in my great and unmatched wisdom, consider to be off limits, I will totally destroy and obliterate the Economy of Turkey (I’ve done before!). They must, with Europe and others, watch over…“
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) October 7, 2019
„Wenn die Türkei irgendetwas unternimmt, was ich in meiner großartigen und unvergleichlichen Weisheit für tabu halte, werde ich die türkische Wirtschaft vollständig zerstören und auslöschen", schrieb er am Montag auf Twitter. Trump machte nicht deutlich, was genau gegen seine „Weisheit“ verstoßen würde.
Ihm war zuvor auch von Vertrauten wie dem US-Senator Lindsey Graham vorgeworfen worden, die bisherigen kurdischen Verbündeten in Nordsyrien im Stich zu lassen. Auch der republikanische Vorsitzende des Senats, Mitch McConell, warnte vor einem Konflikt zwischen dem türkischen Militär und den Kurdenmilizen.
Die Türkei will entlang der nordsyrischen Grenze einen „Sicherheitspuffer“ einrichten, um eigenen Angaben zufolge „Terroristen“ fernzuhalten. Ein Einmarsch türkischer Truppen stehe kurz bevor, hieß es aus Ankara. Die USA hatten heute früh ihre Truppen aus der Region zurückgezogen und erklärt, die angekündigte türkische Offensive gegen kurdische Kräfte weder zu behindern noch zu unterstützen. Trump erklärte dazu am Montag, es sei an der Zeit, aus „lächerlichen endlosen Kriegen“ herauszukommen.
In einem seiner zahlreichen Tweets am Montag schrieb Trump auch, dass die Türkei etwa 12.000 gefangene islamistische Kämpfer und Zehntausende ihrer Familienmitglieder, die in Gefängnissen und Lagern im kurdischen Gebiet leben, „bewachen“ müsse. Er erklärte Reportern zu einem späteren Zeitpunkt im Weißen Haus: „Ich habe der Türkei gesagt, wenn sie etwas außerhalb dessen tun, was wir für human halten", würde das Land die Konsequenzen tragen und mit einer „extrem dezimierten Wirtschaft“ klar kommen müssen.
Die jüngste Drohung von US-Präsident Trump hat die türkische Lira auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Monat gedrückt. Die Währung gab zwischenzeitlich zwei Prozent nach, ein Dollar wurde mit 5,8061 Lira gehandelt. Mittlerweile hat sich die Lira etwas erholt.
Die kurdisch geführten syrischen demokratischen Kräfte waren ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen den IS. Die Türkei betrachtet Syriens kurdische Militante hingegen als Terroristen, Erdogan hat bereits seit Längerem angekündigt, im Nordosten Syriens militärisch zu intervenieren.
Türkische Politiker zeigten sich von den Drohungen unbeeindruckt. „Unsere Botschaft an die internationale Gemeinschaft ist klar - die Türkei ist kein Land, das sich von Drohungen bewegen lässt“, sagte Vizepräsident Fuat Oktay wenige Stunden später in Ankara. Oktay bekräftigte, dass die Türkei zu dem Plan stehe, in Nordsyrien gegen Kurdenmilizen vorzugehen. Die Türkei werde niemals zulassen, dass unmittelbar an ihrer Grenze „ein Terrorkorridor, ein Terrorstaat" entstehe, was auch immer die Kosten seien. Es sei an der Zeit eine „Sicherheitszone östlich des Flusses Euphrat" zu schaffen.
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