Fundamentale Nachricht
08:07 Uhr, 05.11.2015

Trotz VW-Schock und Yellen-Auftritt steigt der DAX

Die Ausweitung des VW-Abgasskandals und die Zufriedenheit der Fed-Chefin mit der Entwicklung der US-Wirtschaft lassen die Märkte nicht unbeeindruckt. Vorbörslich zieht der DAX an.

Erwähnte Instrumente

Fed-Chefin Janet Yellen hatte auf der jüngsten Zinssitzung am 28. Oktober der US-Wirtschaft ein „gutes“ Vorankommen konstatiert und deshalb die Möglichkeit einer ersten Zinserhöhung seit knapp zehn Jahren bereits im Zuge der Dezembersitzung (16.12.) eingeräumt. Obwohl die US-Indizes recht unbeeindruckt zunächst neue Mehrmonatshochs erreichten, begann der Goldpreis zu bröckeln. Nachdem Yellen gestern Nachmittag vor dem US-Repräsentantenhaus im Zusammenhang mit einer halbjährlichen Rechenschaftsablage der Federal Reserve über Aufsicht und Regulierung des Finanzsystems nochmals bekräftigte, die US-Wirtschaft laufe gut, setzten die US-Indizes deutlich zurück und Gold fiel im Laufe des Abends bis auf knapp über 1.106 US-Dollar.

DAX-Anleger blieben von Yellens nüchternen Andeutungen zur möglicherweise bevorstehenden Zinswende nicht unbeeindruckt. Der deutsche Leitindex setzte gestern Nachmittag merklich zurück und ging mit 10.845 Punkten (-0,97 Prozent) aus dem Handel. Zusätzlich ließen die neuen Vorwürfe im VW-Skandal die VW-Aktie um rund 8 Prozent abrutschen und belasteten zugleich den Autosektor im DAX. Die Vorbörse zeigt sich heute Morgen mit 0,21 Prozent bei 10.863 Punkten schwach im Plus.

Einzig Anleger an der japanischen Börse freuen sich, der Nikkei legt auf rund 19.100 Punkte (+0,94 Prozent) zu: Sollte die US-Notenbank tatsächlich Pläne für einen härteren Dollar schmieden, dürften Japans Exporteure dank des schwachen Yen vom stärkeren Dollar profitieren.

Die europäische Gemeinschaftswährung beschleunigte gestern nach dem Yellen-Auftritt im US-Repräsentantenhaus ihren Abwärtskurs der vergangenen Wochen und fiel deutlich unter die Marke von 1,09 US-Dollar. Am späten Nachmittag wurden für die Gemeinschaftswährung 1,0860 US-Dollar aufgerufen – niedrigster Stand seit Anfang August. Heute Morgen geht es weiter gen Süden (1,0857, -0,11 Prozent).

Nach dem kräftigen Preisrutsch vom Vortag zeigen sich die Ölpreise im frühen Handel stabiler. WTI-Öl kostet am Morgen 46,39 US-Dollar (-0,32 Prozent), Brent-Öl verliert 0,28 Prozent auf 49,51 US-Dollar. Die gestern Abend veröffentlichten US-Rohölbestände zeigten: In der vergangenen Woche waren die Rohöl-Lagerbestände in den USA stärker gestiegen als erwartet.

Gold notiert ebenfalls etwas fester bei 1.110 US-Dollar (+0,20 Prozent).

Konjunktur

Deutschlands Auftragseingang für die Industrie ist im September um 1,7 Prozent gesunken. Erwartet wurden +1,1 Prozent nach -1,8 Prozent im Vormonat August.

EU-Politik

Angesichts der VW-Affäre will die Europäische Kommission die nationalen Behörden bei der Genehmigung von Fahrzeugen überwachen. "Die Genehmigungssysteme der Mitgliedstaaten haben versagt. Wir wollen künftig kontrollieren und überprüfen, ob die nationalen Behörden ordnungsgemäß arbeiten", sagte die EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska der Süddeutschen Zeitung. Außerdem sollten die Mitgliedstaaten die Ergebnisse von Fahrzeug-Tests untereinander austauschen. Die EU-Kommission werde, so Bienkowska, im Dezember Details zu den Plänen vorstellen, die dann mit den EU-Staaten und dem Europaparlament abgestimmt werden müssen.

Einzelaktien

Lanxess übertrifft die Analystenschätzungen

Lanxess übertrifft im dritten Quartal mit einem EBITDA vor Sondereffekten von €235 Mio (VJ: €210 Mio) die Analystenschätzungen von €230 Mio. Nettogewinn mit €41 Mio (VJ: €35 Mio) unter den Erwartungen von €43 Mio. Umsatz mit €1,95 Mrd (VJ: €2,04 Mrd) unter der Konsensschätzung von €2,05 Mrd.

Kion erhöht Umsatz und verringert Ergebnis

Kion Group erzielt im dritten Quartal einen Umsatz von €1,236 Mrd (+8,6% y/y) und ein bereinigtes EBIT von €121,1 Mio (+8,4% y/y). Konzernergebnis verringert sich auf €49,5 Mio (VJ: €58,0 Mio).

Fraport erhöht Jahresprognose

Die Fraport AG hat nach einem starken dritten Quartal die Gewinnprognose für das Gesamtjahr erhöht. Der Konzern erwartet nun ein EBITDA von etwa 840 bis etwa 850 Millionen Euro, ein EBIT von etwa 520 bis 530 Millionen Euro, ein EBT von 425 bis 435 Millionen Euro sowie ein Ergebnis von etwa 275 bis 295 Millionen Euro.

HeidelbergCement verfehlt die Analystenschätzungen

HeidelbergCement verfehlt im dritten Quartal mit einem Umsatz von €3,606 Mrd (VJ: €3,49 Mrd) die Analystenschätzungen von €3,77 Mrd. EBITDA mit €865 Mio (VJ: €803 Mio) und Nettoergebnis mit €520 Mio (VJ: €417 Mio) über den Analystenschätzungen von €863 Mio bzw. €426 Mio.

Brenntag senkt Prognose

Der Chemiekalienhändler Brenntag hat im dritten Quartal zwar mehr verdient als im Vorjahr, damit aber schlechter abgeschnitten als von Analysten erwartet. Angesichts des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds senkte Brenntag zudem die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2015. Anstelle von 830 bis 855 Millionen Euro operativem EBITDA rechnet Brenntag im laufenden Jahr nun nur noch mit 790 bis 810 Millionen Euro. Das wären 5 Prozent weniger als ursprünglich in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr hatte Brenntag 727 Millionen Euro verdient.

Deutsche Telekom verfehlt die Analystenschätzungen

Deutsche Telekom verfehlt im dritten Quartal mit einem Umsatz von €17,1 Mrd (VJ: €15,65 Mrd) und einem Nettogewinn von €809 Mio (VJ: €506 Mio) die Analystenschätzungen von €17,36 Mrd bzw. €904 Mio. Bereinigtes EBITDA mit €5,17 Mrd (VJ: €4,58 Mrd) über den Erwartungen von €5,11 Mrd.

euromicron passt Prognose an

euromicron passt Prognose für 2015 an und erwartet jetzt nur noch eine operative EBITDA-Marge von 4-5% (bisher am unteren Rand von 6-8%). Der Umsatz wird weiterhin am unteren Rand von €340-360 Mio erwartet.

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