DAX nach US-Vorgaben zunächst erholt

Die US-Märkte drehten gestern Abend aufgrund des festeren Ölpreises - trotz höherer US-Rohöllagerdaten aber niedrigerer Bestände von Benzin und Destillaten - überraschend ins Plus. Die Rohöl-Lagerbestände in den USA waren auf ein neues Rekordhoch von 507,6 Millionen Barrel gestiegen. „Die Korrelation von Aktien und Öl liegt bei über 90 Prozent", gaben Analysten zu Protokoll und ergänzten: „Ein Wort eines Ölministers eines Erdölförderlandes bewegt derzeit die Märkte.“ Öl war gestern zunächst noch von Aussagen Saudi-Arabiens belastet, wonach Kürzungen der Ölproduktion nicht zur Debatte stünden.

Auch die Aussicht auf weiterhin niedrige Zinsen in den USA ließ die US-Märkte aufleben. Offenbar will die US-Notenbank vor weiteren Zinsschritten zunächst einmal die kurzfristige Entwicklung der Weltwirtschaft abwarten: Wie US-Notenbanker Robert Kaplan gestern sagte, sollten erst einmal die Folgen der Zinserhöhung von Dezember analysiert werden, bevor weitere Zinsschritte erfolgen.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 16.485 Punkte. Der S&P-500  stieg um 0,4 Prozent auf 1.930 Punkte. Der Nasdaq-Composite erholte sich um 0,9 Prozent auf 4.543 Punkte.

Schwache Börsenvorgaben aus Fernost und negative US-Konjunkturdaten hatten den DAX gestern bis auf 9.168 Punkte (-2,6 Prozent) nach unten gezogen. Die gestern Abend ins Plus gedrehten US-Märkte stützen heute Morgen den DAX: Vorbörslich um 8.10 Uhr notiert der Index mit 0,83 Prozent im Plus bei 9.242 Punkten.

Anlegern wird heute ein Fächer von Bilanzen von in Deutschland börsennotierten Unternehmen vorgelegt. Die Zahlen fallen in der Mehrzahl gut aus. Fielmann, TAG Immobilien und die Deutsche Telekom erhöhen die Dividende.

Die Ölpreise setzen die Erholung vom Vortag nicht fort. WTI-Öl sinkt um mehr als 1 Prozent auf 31,87 US-Dollar. Brent gibt ebenfalls um gut 1 Prozent auf 34,96 US-Dollar ab. Der Ölpreis war gestern nach kräftigen Verlusten von bis zu 4 Prozent ins Plus gedreht. Lagerbestandsdaten aus den USA zeigten: Die Bestände an Benzin und Destillaten gehen zurück, während die Rohöllager sich weiter füllen - allerdings weniger stark als das American Petroleum Institute am Vortag berichtet hatte. Außerdem ist in der vergangenen Woche die US-Produktion nach der Stilllegung weiterer Bohrlöcher gefallen.

Gold war gestern in der Spitze bis auf 1.251 US-Dollar je Feinunze geklettert, setzte mit den festeren Ölpreisen am Abend zurück und legt heute Morgen 0,65 Prozent auf 1.237 US-Dollar zu.

Der Euro notiert zum US-Dollar nach dem Fall unter die Marke von 1,10 etwas fester. Das Währungspaar steigt auf 1,1030 (+0,13 Prozent).

Aktien im Blick

MLP steigert Gesamterlöse

MLP hat 2015 Gesamterlöse von €557,2 Mio (+4,9 %), ein Proforma-EBIT (vor Akquisitionen) von €32,5 Mio (VJ: €39,0 Mio) und ein Konzernergebnis inkl. Der Domcura-Gewinne von €23,3 Mio (VJ: €29,0 Mio) erzielt.

Fielmann erhöht die Dividende

Fielmann hat seinen Umsatz 2015 um 6 % auf €1,3 Mrd und seinen Überschuss um 4 % auf €170 Mio gesteigert. Der Absatz erhöhte sich von 7,6 Mio auf 7,8 Mio Brillen. Fielmann erhöht Dividende für 2015 auf €1,75 (VJ: €1,60) je Aktie.

KWS Saat steigert den Umsatz

KWS Saat hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/2016 einen Umsatz von €219,5 Mio (+13 %), ein EBIT von -€106,3 Mio (VJ: -€96,8 Mio) verbucht.

Henkel trifft die Analystenschätzungen

Henkel trifft 2015 mit einem bereinigten EBIT von €2,92 Mrd (VJ: €2,59 Mrd) und einem bereinigten Nettogewinn von €2,11 Mrd (VJ: €1,90 Mrd) in etwa die Analystenschätzungen. Umsatz mit €18,09 Mrd (VJ: €16,43 Mrd) ebenfalls im Rahmen der Erwartungen. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich um 11 % auf €4,88.

Telefonica Deutschland übertrifft die Analystenschätzungen

Telefonica Deutschland übertrifft 2015 mit einem bereinigten OIBDA von €1,76 Mrd (VJ: €1,46 Mrd) die Analystenschätzungen von €1,74 Mrd. Umsatz mit €7,89 Mrd (VJ: €7,80 Mrd) über den Erwartungen von €7,82 Mrd. Unter dem Strich wurde ein Verlust von €383 Mio verbucht.

Bayer verfehlt die Analystenschätzungen

Bayer verfehlt 2015 mit einem EBITDA vor Sondereffekten von €10,27 Mrd (VJ: €8,7 Mrd) und einem EBIT von €6,25 Mrd (VJ: €5,4 Mrd) die Analystenschätzungen von €10,4 Mrd bzw. €6,35 Mrd. Nettogewinn mit €4,1 Mrd (VJ: €3,4 Mrd) und Umsatz mit €46,3 Mrd (VJ: €41,3 Mrd) im Rahmen der Erwartungen.

CEWE Stiftung erfüllt eigene Erwartungen

CEWE Stiftung hat 2015 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von €554,2 Mio (VJ: €523,8 Mio) und ein EBIT von €36,8 Mio (VJ: €32,6 Mio) erzielt und damit die eigenen Ziele (Umsatz €515-535 Mio, EBIT €32-38 Mio) übertroffen bzw. erreicht.

ADVA steigert den Umsatz kräftig

ADVA hat 2015 einen Umsatz von €441,9 Mio (+30,3 %), ein Proforma Betriebsergebnis von €30,0 Mio (VJ: €9,5 Mio) und einen Jahresüberschuss von €26,9 Mio (VJ: €8,4 Mio) erwirtschaftet.

Aareal Bank steigert das Betriebsergebnis

Aareal Bank hat das Betriebsergebnis 2015 nach vorläufigen Zahlen auf €470 Mio (VJ: €436 Mio) gesteigert und damit das obere Ende der Zielspanne von €460-470 Mio erreicht. Der Nettogewinn erhöhte sich auf €374 Mio (VJ: €335 Mio).

TAG Immobilien erhöht Dividende

TAG Immobilien hat den Umsatz aus Vermietung 2015 auf €259,3 Mio (VJ: €257,4 Mio) gesteigert. Die operative Ergebniskennzahl FFO verbesserte sich auf €76,3 Mio (VJ: €74,5 Mio). Der Konzerngewinn erhöhte sich auf €147,3 Mio (VJ: €29,0 Mio).

TAG Immobilien erhöht Dividende für 2015 auf €0,55 (VJ: €0,50) je Aktie. Für das Geschäftsjahr 2016 wurde eine weitere Erhöhung auf €0,57 in Aussicht gestellt.

Hochtief übertrifft die Analystenschätzungen

Hochtief übertrifft 2015 mit einem bereinigten Vorsteuerergebnis von €600 Mio (VJ: €509 Mio) und einem bereinigten Nettogewinn von €265 Mio (VJ: €190 Mio) die Analystenschätzungen von €570 Mio bzw €254 Mio. Der Umsatz ist auf €21,1 Mrd (VJ: €22,1 Mrd) gesunken.

Deutsche Telekom erhöht Dividende

Deutsche Telekom erwartet 2016 ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis. Das bereinigte EBITDA zu konstanten Wechselkursen wird bei rund €21,2 Mrd gesehen. Der Free Cashflow soll €4,9 Mrd erreichen. Deutsche Telekom erhöht Dividende für 2015 auf €0,55 (VJ: €0,50) je Aktie.