Trading ist ein Kopfwerk
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Gestern schaute ich beim Aufräumen meine alten Terminkalender durch. Dabei fand ich auch einen alten, vergilbten Zettel. Auf ihm standen Namen von Büchern, die ich unbedingt mal lesen sollte. So jedenfalls hatte es der Typ mir empfohlen, den ich zufällig in einem Fitnesscenter kennenlernte. Dass er professioneller Daytrader war und seit vielen Jahren vor allem den Dax erfolgreich im kleinen Zeitfenster tradete, wusste ich bis dahin noch nicht. Auch ahnte ich nicht, dass er mich die kommenden Jahre maßgeblich mit seinem Können unterstützen und mir der wichtigste Lehrer werden würde - bis heute!
Je mehr sich die Meinung anderer mit meiner deckten, desto mehr Geld war ich auch bereit in ein Investment zu stecken
Ich blickte versunken auf diesen kleinen Zettel und wurde ganz still. Denn in mir zogen zahlreiche Erinnerungen meines eigenen Werdeganges als Trader auf. Die unendlich vielen Aufs und Abs, die Stunden des Nicht-Wissens, der Fehler, wie ich sie damals noch nannte. Weil ich zu dem Zeitpunkt noch nicht gewusst habe, dass man beim Trading kaum Fehler macht, sondern sich eigentlich immer richtig verhält. So nämlich, wie man selbst es für richtig empfindet. Und dass das vor allem mit den eigenen Empfindungen zutun hat. Es dauerte aber noch sehr lange, bis ich für mich erkannte, das Trading hauptsächlich „Gefühlsarbeit“ ist. Nicht, weil man ein Gefühl für den Markt haben muss, sondern für sich. Und wie schwer dieser Job Trading sein kann, wenn man genau das nicht gewohnt ist. Und dass es noch viel hinderlicher ist, wenn man so ein empfindsamer Typ ist wie ich. Und obendrein auch so ein großes Thema mit „Geld“ hat.
Damals gab ich noch den Märkten die Schuld an meinem Versagen. Und den Experten, von denen ich glaubte, sie wüssten mehr als ich, wohin die Kurse gehen würden. Ich machte es mir also einfach und folgte jedem, der mir etwas Kluges versprach. Meist das, was ich irgendwie auch glaubte. Oder glauben wollte, weil man dann bei dieser oder jener Chance scheinbar besonders viel Geld verdienen konnte. Je mehr sich die Meinung anderer mit meiner deckten, desto mehr Geld war ich auch bereit in ein Investment zu stecken. Dass das mit professionellem Trading absolut nichts zutun hatte, war mir nicht bewusst. Die Tatsache, dass ich mich mit dieser Materie beschäftigte und alle Profis der Szene aus den Medien kannte, reichte mir aus um überzeugt zu sein, dass ich ein Teil von ihnen sei. Ganz schön dumm, in Wahrheit war der Impuls so zu handeln nur Unwissenheit und ein unbewusstes Bedürfnis in mir.
Trading ist ein Handwerk, welches man gezielt selbst erlernen muss
Als ich dann mehr und mehr Verluste machte, wurde mir klar, dass ich zwar den anderen folgte, aber ich MEIN Geld dabei verlor. Auch erkannte ich später, dass ich nicht EIN System tradete, sondern so viele, wie ich Meinungen von „Experten“ folgte. Wie deren Regelwerke im Einzelnen aussahen, davon hatte ich keine Ahnung. Auch wusste ich überhaupt nicht, ob die eigentlich wirklich profitabel waren, mit dem was sie dort taten. Hauptsache jemand versprach mir eine aussichtsreiche Chance darauf, Geld zu verdienen. Ich hätte also genauso gut mein Geld irgendeinem Fremden auf der Strasse geben können, der mir versprach mehr daraus zu machen. Und da ich von dem äußerst wichtigen Aspekt des Geldrisikos keine Ahnung hatte, verlor ich viel Geld dabei. Denn je vielversprechender die Chancen, desto mehr riskierte ich in einem Trade. Irgendwann kam die bittere Einsicht: Tja, etwas Besonderes sein zu wollen, kann teuer werden! Vor allem, wenn man dieses Gefühl über die Börse erlangen möchte.
Der Börsenhandel ist wahrlich etwas wie eine Psychotherapie, stellte ich persönlich fest, aber die Börse ist der falsche Ort, weil zu teurer, um sich seine Unzulänglichkeiten über eine Tradingplattform zeigen zu lassen. Ich wachte auf und begriff: Trading ist ein Handwerk, welches man gezielt selbst erlernen muss. Anders wird man keinen Erfolg damit haben. Und dass man das verlorene Geld besser in eine solide Ausbildung investiert als in dumme, weil un-wissende Minustrades. Das zu erkennen dauerte auch bei mir noch eine Weile.
Ich lernte mit Hilfe meines Tradinglehrers Christoph eine Menge Fachwissen. Ich war begeistert und wollte immer mehr erfahren. Dass es irgendwann zuviel war, erkannte ich an meinem Konto, welches komischerweise immer kleiner wurde, je umfangreicher das Börsenwissen wurde. Dass die Devise „Viel hilft viel“ in diesem Geschäft nichts bringt, erkannte ich, als ich jedes Signal handelte, welches ich im Laufe der Monate erlernte: steigende Dreiecke, Flaggen, Trendlinie, Kanäle, gleitende Durchschnitte, Widerstände, Unterstützungen, Bollinger Bänder, Ausbrüche, Korrekturen und zig Candlestick-Formationen. Da waren sie wieder, die unendlich vielen Handelsansätze, wie ich sie schon aus den Zeiten meines Nachhandelns der Experten kannte. Wiedersehen macht nicht immer Freude!
Ich muss es selbst tun. Harte Arbeit, aber lohnenswert
Mehr und mehr erkannte ich, worum es beim Trading wirklich ging – um mich. Denn keiner zwang mich all diese Dinge so zu tun, wie ich sie tat - außer ich selbst. Fachwissen war also das Eine. Wie ich mit diesem Fachwissen umgehe, stand auf einem ganz anderen Blatt. Und dieses Blatt wurde nicht von irgendwelchen Experten oder Autoren beschrieben, sondern es war schon längst beschrieben worden, von meiner ganz eignen Geschichte und der Natur, so wie sie in uns Menschen in der westlichen Welt angelegt ist. Ich selber war es, der all diese „Fehler“ verursachte. Und so kann es auch nur einen geben, der diese Reaktionen auf meine Aktionen korrigiert – ich selbst! Kein noch so bekannter Bestseller-Autor schafft das. Ich muss es selbst tun. Harte Arbeit, aber lohnenswert. Denn man lernt viel über das Trading und seine Persönlichkeit.
Ein Tradingsetup ist bekanntlich schnell gefunden. So einfach kann ein profitables Handelssystem z.B. aussehen:
Mein Kollege Heiko Behrendterzielt mit diesem Setup Spitzenergebnisse und brauchte trotzdem viele Jahre, bis er erfolgreich war. An der Logik des Regelwerkes lag es nicht. Wie Sie sehen, ganz einfach: Sinnvolle Korrektur in einem Aufwärtstrend, die letzte Abwärtskerze wird zurück gekauft – Einstieg, und Teilgewinnmitnahme am oberen Ausbruchspunkt – fertig. Eine weitere Position wäre zum Beispiel über einen Trendhandel möglich.
Was man zwingend benötigt, ist unbewusste Kompetenz
Ob dieses Regelwerk auch zu Ihnen passt, müssen Sie selbst herausfinden. Tatsache ist, Sie wären nicht von einem zum nächsten Moment genauso erfolgreich mit diesem Setup wie Heiko. Denn in seinem Gehirn befinden sich zahlreiche Parameter zu diesem schlichten Handelssignal. Er hat im Laufe der Jahre sehr viele Erfahrungen mit diesem Regelwerk gemacht. Er weiß wie seine Psyche auf alle Eventualitäten reagiert und wie er sich dann verhalten muss. Diesen Vorsprung haben Sie als Anfänger nicht. Es wäre so, als würde sie einen Stabhochspringer nachahmen wollen. Doch statt mit dem Stab über die Latte zu gelangen, nehmen Sie nicht Anlauf, sondern eine Leiter.
Um dasselbe Resultat wie Heiko Behrendt beim Trading zu erzielen, benötigen Sie neben dem Fachwissen unbewusste Kompetenz. So, wie beim Gehen haben, beim Essen, Trinken, Autofahren. Sie tun etwas, ohne darüber nachdenken zu müssen. Wer so tradet, wird erfolgreich sein. Wie Sie unbewusste Kompetenz und andere mentale Fähigkeiten für das erfolgreiche Trading erlangen können, erfahren Sie in meinem neuen Buch:
[Link "http://books.godmode-trader.de/shop/article/2970-tradingpsychologie-so-denken-und-handeln-die-profis/" auf books.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]
www.godmode-Training.de
www.bettermind.de
Norman Welz
TradingpsycholgieGodmodeTrader.de
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