Tesla: Willkommen in der Realität...
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Welches Kaninchen wird Tesla-CEO Elon Musk demnächst wohl aus dem Hut zaubern? Der jüngsten Kursentwicklung der Aktie nach zu urteilen muss es schon ein größeres Kaninchen werden, um die Anleger damit kurzfristig vielleicht noch einmal umzustimmen. Die scheinen in der Mehrheit jetzt nämlich das Weite zu suchen: Die Aktie bricht zusammen…
In ähnlich gelagerten Fällen hatte der phantasiebegabte Firmenlenker in der Vergangenheit immer wieder für Überraschungen gesorgt. Zuletzt vor wenigen Wochen, als Musk tönte, Teslas Fahrzeug-, Solar- und Energiegeschäfte seien nur ein Baustein für den Gesamtwert des Unternehmens.
Autos mit selbstfahrenden Systemen würden den Marktwert des Unternehmens in absehbarer Zeit auf über 500 Milliarden US-Dollar pushen, so Musk. Aktueller Börsenwert: 37 Milliarden US-Dollar.
Die Fakten: Im ersten Quartal hatte der Konzern die Erwartungen bei Umsatz und Ergebnis deutlich verfehlt. Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahresquartal zwar von 3,41 auf 4,54 Milliarden US-Dollar zulegen, lag damit aber deutlich unter den Analystenschätzungen von 5,46 Milliarden US-Dollar.
Nachdem Tesla im vierten Quartal bereits einen Gewinn von 1,93 US-Dollar erzielt hatte, wurde im ersten Quartal wieder ein Verlust von 2,90 Dollar verbucht. Analysten hatten jedoch einen deutlich geringeren Fehlbetrag im Bereich von 0,87 Dollar erwartet. Der Bestand an Barmitteln war innerhalb eines Jahres von 3,7 auf 2,2 Milliarden US-Dollar geschrumpft. Allein in den vergangenen drei Monaten hatte Tesla 920 Millionen US-Dollar verbrannt.
Gut möglich, dass auch die Anleger ihr Geld nie wiedersehen werden. Denn was in dieser Woche bei der Aktie passiert ist, das dürfte längerfristige Implikationen haben: Auf allen Zeitebenen reagieren bei Tesla jetzt die Bären. Der Tageschart ist da ebenso eindeutig, wie die Betrachtung auf Wochen- oder Monatsebene. Die folgenden Grafiken zeigen das.
In der kurzfristigen Betrachtung fällt jetzt eine markante Kurslücke auf, die am vergangenen Freitag gebildet wurde. Achten Sie auf den roten Pfeil in der folgenden Abbildung. In der jüngeren Vergangenheit hatten solche Kurslücken regelmäßig weitere Kursverluste angekündigt:
In der Wochenbetrachtung dominiert jetzt die markante waagrechte rote Unterstützungslinie im Bereich von 245 US-Dollar, die in der vergangenen Woche aufgegeben wurde:
Bemerkenswert ist auch die Monatsbetrachtung in der folgenden Abbildung: Der gleitende 50-Monats-Durchschnitt (blaue Linie) wurde bereits im April bei steigenden Umsätzen nach unten durchbrochen. Achten Sie auf den roten Pfeil unten rechts.
In der Vergangenheit hatte diese „Betonunterstützung“ die Aktie immer wieder aufgefangen. Seit einigen Woche ist das jetzt anders. Und: Der enorm wichtige Durchschnitt dreht jetzt erstmals seit acht Jahren (!) ganz allmählich nach unten.
Das heißt, wenn kein Wunder geschieht, dann hat die Aktie von Tesla ihre beste Zeit jetzt hinter sich…
Dazu noch einige Randbemerkungen: Die Aktie des umjubelten Elektroautobauers zählt seit Jahren auf den einschlägigen Internet-Diskussionsforen zu den absoluten Lieblingen der Anleger. Abgesehen vom angeschlagenen Zahlungsabwickler Wirecard aus dem DAX wird derzeit keine andere Aktie derart heiß diskutiert. Dazu eine Momentaufnahme von Wallstreet-Online:
Enormes Anlegerinteresse ist jedoch fast immer ein lupenreines antizyklisches Warnsignal. Denn wo sich die Masse tummelt, da lauern immer die größten Gefahren. Das gilt übrigens nicht nur an der Börse. Auch aus diesem Grund hatten wir die Tesla-Aktie schon im Januar 2018 bei Kursen im Bereich von 350 US-Dollar als einen unserer Short-Favoriten auserkoren.
Ein weiterer Grund war die enorme Bewertungsblase, die hier in den vergangenen Jahren aufgepumpt wurde.
Denn wer meint, die Aktie sei doch jetzt wieder günstig, der möge sich noch etwas gedulden: Nach dem Kurseinbruch der vergangenen Tage wird die Aktie des umjubelten E-Autobauers immer noch zum achtfachen Buchwert gehandelt.
Zum Vergleich: Die US-Automobilkonzerne Ford (F) oder General Motors (GM) weisen ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,13 bzw. 1,27 auf. Beim Branchenschwergewicht Volkswagen (ISIN DE0007664039) liegt der Vergleichswert gar bei nur 0,77. Mit anderen Worten: „Konkurrenzfähig“ ist die Aktie von Tesla im Branchenvergleich erst wieder bei Kursen um die 30 US-Dollar…
Dazu abschließend noch eine ganz grundsätzliche Beobachtung „von der Straße“: Kürzlich unterhielt ich mich mit der Fahrerin eines nagelneuen Elektro-BMW vom Typ i3S.
Freimütig räumte die Dame ein, dass sie „normalerweise“ einen Porsche und einen AMG-Mercedes fahre, da sei der Elektrowagen im Vergleich doch etwas „lahm“. Auch der Anschaffungspreis von 54.000 Euro für das voll ausgestattete E-Mobil sei ganz schön üppig für einen Kleinwagen. Hinzu komme die recht magere Reichweite von nur 250 Praxiskilometern. Aber schließlich wolle man ja etwas „für das gute Gewissen tun“.
Da drängt sich folgende Frage auf: Wie werden die gutbetuchten Kreise, die derzeit aus naheliegenden Gründen zu den wichtigsten Käuferschichten von E-Mobilen zählen, wohl reagieren, sobald die sich abzeichnende globale Rezession auch den Wirtschaftsstandort Deutschland erfasst?
Werden diese Käuferschichten dann immer noch ihr grünes Gewissen mit Elektrofahrzeugen beruhigen, oder werden ihnen dann plötzlich ökonomisch sinnvollere Alternativen einfallen?
Wir werden es erleben…
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
wer Tesla helfen will, muss Tesla kaufen, aber das macht noch nicht einmal der Anton Hofreiter
https://www.20min.ch/finance/n...
Morgan Stanley zeichnet für die Tesla-Aktie ein Worst-Case-Ziel von 10 Dollar...
Im Vergleich zum kurzfristigen Bedarf sei der Konzern zu stark gewachsen“, kritisierte Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley. Der Aderlass im Management, Preisnachlässe und die angekündigten Sparmaßnahmen zeichneten das Bild eines Unternehmens, das unter Druck stehe. Angesichts der hohen Schuldenlast und der Abhängigkeit von der Nachfrage aus China, die wegen des Handelsstreits mit den USA einbrechen könnte, müsse im schlimmsten Fall mit einem Absturz der Tesla-Aktie auf zehn Dollar gerechnet werden. Vorher lag der unterste geschätzte Wert noch bei 97 Dollar.
https://www.onvista.de/news/te...
Mit einem weiteren Abwärts-Gap durchbricht die Tesla-Aktie heute die auch psychologisch wichtige Haltezone von 200 US-Dollar. Seit unserer Short-Empfehlung im Januar 2018 sind somit bei der Aktie bislang Verluste von rund 43 Prozent aufgelaufen.
Sollten die Zinsen in den USA unerwartet ansteigen, droht dem Konzern die Insolvenz. Daher muss das noch längst nicht das Ende der Geschichte sein...
Der A2 war aber auch hässlich. Da hilft die beste Technik nichts. :D
Bei Tesla ist es genau umgekehrt. Das tolle Marketing lässt über die minderwertige Verarbeitung hinwegsehen. Da kann man sich dann ein solches Invest auch schnell schönreden. Da kaufen sich die Enthusiasten dann ein bisschen Zukunft um dann auf der Autobahn zu schleichen und werden selbst für einen untermotorisierten Kleinwagen zum Verkehrshindernis. Aber man könnte ja, wenn man wollte in 4 Sekunden auf 300... :D
So oder so. Für Tesla dreht sich die Welt zu langsam. Die großen ziehen mit riesigen Schritten links und rechts vorbei. Mrd sei Dank.
Solange das billigste E-Kleinauto 10.000 € teurer ist wie ein vergleichbarer Benziner, machen sich 99% der Bevölkerung keine Gedanken über so was...
Bei Tesla sollte man viel Geduld mitbringen und ggf. auf einen auf einen bullischen Keil o.ä. warten.....naturlich sollte man auch bei div. Formationen die nötige Geduld haben bis sie sich klar zu erkennen gibt......😀😎