Super Mario gibt nicht auf – gut für uns!
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Kopenhagen/Lyngby (GodmodeTrader.de) - Abgesehen von den niedrigen Energiepreisen, die zeitweilig die Inflationsrate nach unten drücken, kämpft die EZB im Wesentlichen mit zwei Herausforderungen: Die erste Herausforderung ist eine viel zu hohe Arbeitslosigkeit. Sie führt dazu, dass die Löhne auf niedrigem Niveau stagnieren und mancherorts sogar rückläufig sind. Die zweite Herausforderung ist einfach der Umstand, dass die Inflation jetzt über einen längeren Zeitraum so niedrig war. Dementsprechend haben sich Privathaushalte und Unternehmen darauf eingestellt, was die Tendenz der Inflation praktisch festschreibt. Die Schlussfolgerung ist klar: Es wird für die EZB sehr schwierig sein, die Inflation wieder auf zwei Prozent zu bringen, wie Der Chefanalytiker von Danske Invest, Bo Bejstrup Christensen, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Bislang habe die EZB zumindest auf ein solides Wachstum verweisen können. Die Arbeitslosigkeit gehe zurück, die Banken vergäben wieder Kredite und auch die schwerfällige Investitionsbereitschaft beginne sich wieder stärker zu rühren. Doch damit endeten die guten Nachrichten auch! Die Eurozone habe – im Gegensatz zu den USA – Schützenhilfe durch eine schwächere Währung, eine lockerere Geldpolitik und einen niedrigeren Ölpreis erhalten. Doch alle diese Faktoren hätten eines gemeinsam: Sie seien nur temporär, heißt es weiter.
Die EZB müsse ganz einfach die Wirtschaft so sehr anschieben, wie sie nur kann. Daher sei sie schon im Januar bereit gewesen, die Geldpolitik weiter zu lockern. Seitdem gingen die Überlegungen weiter und der Markt habe bereits bis zu 0,3 Prozent an weiteren Zinssenkungen in den nächsten Quartalen eingepreist. Es werde viel darüber gemutmaßt, was die EZB mit ihrem Aufkaufprogramm machen werde. Werde noch mehr Geld gedruckt? Würden außer Staatsanleihen auch andere Anleihen gekauft?, fragt der Danske-Bank-Experte.
„Wir erwarten, dass die EZB im März ihre Geldpolitik weiter lockert. Doch für uns ist etwas Anderes viel entscheidender: In der jetzigen Situation, in der die Märkte erneut die Banken angreifen und es sogar schwache Anzeichen für eine neuerliche Bankenkrise gibt, ist unsere Haltung völlig klar: Dies darf die EZB ganz einfach nicht zulassen“, so Christensen.
Auf der einen Seite seien viel Zeit und Ressourcen darauf verwendet worden, ein Bankensystem wiederherzustellen, das Wachstum unterstützen könne. Die Banken verfügten nun über mehr Kapital, bessere Liquidität und seien transparenter geworden. Auf der anderen Seite stehe die jetzige Situation: Wenn die Banken erneut ausgebremst würden, würden alle Hoffnungen der EZB auf eine Inflationsrate von zwei Prozent zunichte gemacht, heißt es weiter.
„Daher ist unsere Botschaft klar – je mehr die Märkte die Banken unter Druck setzen, desto stärker muss die Reaktion der EZB sein. Gegenwärtig werden die Banken schwer von den niedrigen – und negativen – Zinsen getroffen. Dies könnte dadurch abgemildert werden, dass die EZB ein Stufensystem für Einlagenzinsen einführt, wie man es beispielsweise in Dänemark oder Japan gemacht hat. Hierbei wird eine Grenze für die negativen Zinsen festgesetzt, die die Banken für ihre Einlagen in der Zentralbank zahlen müssen. Die EZB hat dies immer abgelehnt. Aber je negativer die Zinsen ausfallen, desto mehr gerät sie in dieser Frage unter Druck. Entscheidend ist für uns jedoch, dass die EZB bei einem Stillstand der Finanzmärkte Unternehmensanleihen kaufen wird. Auch solche, die von Banken ausgegeben werden. Die Krise ist noch nicht überwunden, aber die EZB ist auf unserer Seite – der Seite der Optimisten. Sie wird das Notwendige tun – und gibt nicht auf“, so Christensen.
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