Studie zählt Kosten des Klimawandels auf
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London (Godmode-Trader.de) - Corona-Pandemie und der Klimawandel. Es sind diese zwei Themen, die den Diskurs in diesem Jahr beherrschen. Doch während Covid-19 mit der Einführung und Verbreitung wirksamer Impfstoffe perspektivisch beherrschbar sein könnte, dürfte die Klimafrage die Menschheit nicht mehr loslassen.
Schon jetzt hinterlassen die klimatischen Veränderungen sichtbare Schäden. Doch eine detaillierte Kosten-Nutzen-Bilanz von Klimaschutz ist bisher nicht erfolgt. Nun haben sich Forscher des University College in London und der britischen Denkfabrik Carbon Disclosure Project (CDP) zusammengetan und eine entsprechende Berechnung durchgeführt.
Laut der Studie könnte der Klimawandel ohne Veränderungen in der Weltwirtschaft und ohne Reduzierung klimaschädlicher Emissionen bis 2070 jährlich Kosten in Höhe von 4,6 Bio. Euro verursachen. Für das Jahr 2200 werden die Schäden in dem Bericht gar auf 31 Bio. Dollar jährlich geschätzt. Der Klimawandel dürfte zudem zu einer 10-prozentigen Einbuße des Welt-BIP führen. Im Jahr 2100 dürfte die jährliche Wachstumsrate bereits um bis zu 25 Prozent beeinträchtigt werden.
In einem Szenario, in dem die Länder die Ziele der Pariser Vereinbarung zur Verringerung der Treibhausgasemissionen einhalten - der Anstieg der globalen Temperatur also auf zwei Grad Celsius über dem Durchschnitt des vorindustriellen Werts begrenzt wird - dürfte der Klimawandel laut der Studie im Jahr 2070 immer noch zusätzliche Kosten von 1,5 Bio. Euro pro Jahr mit sich bringen. Die Eindämmung der klimatischen Negativerscheinungen sei zwar ebenfalls mit Kosten verbunden, so das CDP im Resümee. Doch es werde unterm Strich deutlich günstiger für die Menschheit sein.
Unter Forschern werden solche Berechnungen, wie die genannte vom CDP, kritisiert. Vor allem der zu tolerierende Temperaturanstieg, der Kosten und Nutzen in eine Balance bringt, ist keineswegs unumstritten. „Dies ist nicht die beste Arbeit dieser Autoren. Sie verwenden drei Modelle, die nicht wirklich zusammenpassen, für Zwecke, für die sie nicht entwickelt wurden“, zitierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung etwa den Ökonomen Richard Tol von der Universität von Sussex, und der auch beim Weltklimarat tätig war. Ob der Bericht die wissenschaftliche Debatte nun weiterbringt, darf angezweifelt werden. Dennoch zeigen die Zahlen einen Trend auf, der die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft aufhorchen lassen sollte.
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