Stocks on Fire KW09 – Frühling, 16 Grad – holt die Shorts raus!
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Die Märkte sind diese Woche seit längerer Zeit das erste Mal wirklich etwas schwächer auf der Brust. Der Dax verbuchte nun den dritten Verlusttag nach zuletzt immer neuen Höchstständen. Auch im S&P 500 sieht es nach zunächst neuerlichen Rekorden nach einem Fehlausbruch aus.
Insbesondere in Bezug auf Einzelaktien scheint sich das Bild einzutrüben. Teilweise sind einzelne Aktien massiv gefallen, obwohl die Indizes nach wie vor einigermaßen stabil stehen. Auch die zuletzt als Dauerläufer sicheren Big-Techs scheinen etwas von ihrer Stärke zu verlieren.
Sehr spannend wird es zu sehen, ob auch die Indizes die nächsten Wochen etwas deutlicher korrigieren, was übergeordnet durchaus gesund für die Märkte wäre. Wir bewegen uns temperaturtechnisch stark auf den Frühling zu, nachdem es gestern und heute teilweise bis zu 16 Grad warm wurde. Daher wird es sowohl vom Wetter her als auch an den Märkten möglicherweise mal wieder Zeit, die Shorts aus dem Schrank zu kramen.
Heidelberg Materials
Die Aktie des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials hat eine bemerkenswerte Rallye hinter sich (130 % seit Oktober 2023). Die Bewertung ist zwar weiterhin moderat, aber bei weiterer Schwäche im Index könnte zumindest eine Korrektur einsetzen. Zudem droht Unsicherheit, falls die heutige Bundestagswahl zu keiner handlungsfähigen Koalition führen sollte, insbesondere da der Baustoffkonzern für seine Produktion auf viel Energie angewiesen ist.
Unter dem letzten Tief vom 20. Februar bei 136,30 EUR könnte man eine Short-Position eröffnen. Hierbei gilt es, die 50-Tagelinie bei 131,50 EUR zu beachten. Als erstes Ziel kann die Unterstützung bei 128 EUR gewählt werden. Mittelfristig wäre auch eine Korrektur bis zur Unterstützung bei 100 EUR gesund. Als Absicherung dient das Tageshoch vom 20. Februar bei 142 EUR.
SAP – Gewichtung im Dax gekappt
Die Gewichtung von SAP musste im Dax zuletzt erneut gekappt werden, da das Unternehmen zwischenzeitlich über 15 % Gewichtung aufwies. Dies widerspricht den Bestimmungen, die dem Index zu Grunde liegen und verdeutlicht, wie massiv die Bewertung bzw. der Börsenwert von SAP mittlerweile angewachsen ist. Der Kursanstieg ist jedoch auch nicht ungerechtfertigt, da die Zahlen zuletzt immer überzeugen konnte. Hier ein Blick auf die letzten Quartalszahlen zum 4. Quartal:
- Umsatz von 9,38 Milliarden EUR gegenüber 8,47 Milliarden EUR im Vorjahr (erwartet: 9,1 Milliarden EUR)
- Ergebnis je Aktie von 1,37 im Vergleich zu 1,05 EUR im Vorjahr (erwartet: 1,33 EUR)
- bereinigtes EBIT 2,44 Milliarden gegenüber 1,97 Milliarden EUR im Vorjahr (erwartet: 2,25 Milliarden EUR)
- Ausblick Cloudumsatz 2025 +26-28 % Wachstum (erwartet: 26,4 %)
- Ausblick EBIT +26-30 % Wachstum (erwartet: 27,2 %)
Alles in allem natürlich sehr starke Zahlen von SAP; mit Blick auf ein KGV von rund 100, durfte man sich jedoch auch keinerlei Verfehlung leisten.
Die Bewertung ist mittlerweile mehr als ambitioniert. Allerdings sollte man bei solchen Momentum-Werten nicht zu früh auf fallende Kurse setzen. Unter Kursen von 173 EUR wird der kurzfristige Abwärtstrend bestätigt. Konservativer könnte man auch auf Kurse unter der nächsten Unterstützung bei 170 EUR warten. Bei solch starken Aktien wie SAP sollte man Shorts nicht zu lange gegen sich laufen lassen.
Falls es die Tage dann doch nochmal kälter werden sollte und die Shorts nochmal in den Schrank gehören, haben wir für euch noch zwei Long-Setups mitgebracht, die aktuell auf die engere Watchlist gehören.
Amazon – schöne Reaktion beim E-Commerce-Giganten
E-Commerce-Gigant Amazon hat sich zuletzt stark entwickelt und sehr gute Zahlen vorgelegt. Hier die Zahlen im Überblick.
- Umsatz von 187,8 Milliarden US-Dollar übertrifft die Erwartungen.
- Gewinne pro Aktie von 1,86 übertreffen die Prognosen von 1,50 USD.
- Investitionen von über 100 Milliarden US-Dollar in AI angekündigt.
Mit der Schwäche am Gesamtmarkt und insbesondere bei den Big-Techs, korrigierte auch die Amazon-Aktie zuletzt, befindet sich nun aber in einer spannenden Unterstützungszone, in der es bereits die erste Reaktion gab. Sollte es noch tiefer gehen, wäre die Zone um den Bereich von 200 USD fast noch attraktiver.
Über dem Hoch vom 21. Februar bei rund 220 USD könnte man auf eine Rückkehr zum Allzeithoch setzen. Der kleine Widerstand bei rund 230 USD sollte im Auge behalten werden.
Das vorgestellte Szenario ließe sich auch mit einem K.-o.-Zertifikat der DZ-Bank, WKN: DQ6E5N (3,93er-Hebel) umsetzen.
Datadog – Profiteur von KI
Der Datenspezialist Datadog könnte zu den Softwarekonzernen gehören, die von der KI-Revolution deutlich profitieren könnten. Nach den letzten Zahlen ging es allerdings erstmal deutlich bergab. Hier die Zahlen im Überblick:
- Q4 Umsatz +25 % auf 738 Mio. USD (Erwartung 714 Mio. USD)
- Ergebnis pro Aktie 49 Cent (Erwartung 44 Cent)
- Ergebnisausblick auf Q1 und das Gesamtjahr verfehlt man die Erwartungen aber recht deutlich (1,65-1,70 USD vs. 1,95 Erwartung)
- Umsatzausblick im Rahmen der Erwartungen
Nach dem deutlichen Abverkauf könnte sich die Aktie im Bereich von 120 USD stabilisieren, hier trifft der Kurs auf eine sehr starke Unterstützung. Allerdings notiert die Aktie aktuell unter der 200-Tagelinie und über dem Kurs liegt einiges an Volumen. Long bei starker Reaktion aus der Zone mit Stop spätestens unter 115 USD.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.