300 % mit dieser GAFAM-Aktie? Apple-Event enttäuscht

In der aktuellen Ausgabe des Podcasts unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow sprechen unsere beiden Experten über eine der großen Big-Tech-Aktien (GAFAM), die aus Sicht von Daniel das Potential hat, sich in den kommenden Jahren zu verdreifachen.

Außerdem werfen wir einen Blick auf das WWDC-Event von Apple, das ein noch größeres Non-Event wurde, als viele bereits befürchtet hatten und auf die CNBC Disruptor 50 Liste, auf der sich die spannendsten, aktuell noch nicht börsennotierten, Unternehmen wiederfinden.

Darüber hinaus schauen sich unsere Experten den Einstieg eines aktivistischen Investors bei Novo Nordisk und die Neuerungen im Streit zwischen Donald Trump und Elon Musk an.

Warum sich Elon Musk und Donald Trump plötzlich wieder Herz-Smilies zusenden, warum Amazon sich in den nächsten Jahren verdreifachen könnte und was es mit dem Apple-Event auf sich hatte, das und vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Folge auf Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.

Aktuelle Marktlage: Ruhe vor dem Sturm oder Konsolidierung auf hohem Niveau?

Der Blick auf die vergangenen Wochen zeigt, dass es aktuell vergleichsweise ruhig an den Märkten zugeht. Nach intensiven Phasen der Volatilität scheint sich der Markt eine Verschnaufpause zu gönnen, was durchaus positiv zu bewerten ist. Eine Konsolidierung auf hohem Niveau ist oft ein gesundes Zeichen, das neue Energie für die nächste Aufwärtsbewegung liefert. Doch welche Faktoren halten den Markt stabil und welche Risiken gilt es im Auge zu behalten?

Ein zentrales Thema ist die Hoffnung auf eine Einigung zwischen den USA und China in den Handelsgesprächen. Nachdem diese am 11. Juni nun verkündet wurde und erste Eckpunkte daraus bekannt wurden, reagierten die Märkte kurz mit einem freudigen Anstieg, der wenig später noch durch besser als erwartete Verbraucherpreise unterstützt wurde. Gegen Ende des Handelstages setzten allerdings Gewinnmitnahmen ein. Es bleibt abzuwarten, ob die Konsolidierung auf hohem Niveau anhält oder, ob wir nun erstmal wieder eine Korrektur sehen und die alten Allzeithochs noch weiter Bestand haben. Zum Zeitpunkt der Aufnahme unseres Podcasts am Dienstag, den 10. Juni, war der Ausgang der Handelsgespräche zwischen den USA und China noch ungewiss – soviel zur Einordnung.

Politisches Theater zwischen Trump und Musk – mehr Show als Ernst?

Ein kurioses Spektakel lieferte zuletzt die öffentliche Auseinandersetzung zwischen Donald Trump und Elon Musk. Medienberichte, unter anderem von der New York Times und Bild.de, deuten darauf hin, dass es sich bei dem Streit eher um ein inszeniertes Schauspiel handelt – eine Art „Politiker-Wrestling“. Trotz harscher Worte folgten schnell Versöhnungsgesten, und Musk sowie Trump tauschten sogar symbolische Herzen aus.

Für die Börsenwelt ist eine solche öffentliche Zankerei wenig hilfreich, weshalb es von Beratern wie JD Vance und Bill Ackman klare Empfehlungen gab, den Streit zu beenden. Dies geschah offenbar, und nun können sich Investoren wieder auf substanzielle Themen konzentrieren.

CNBC Disruptor 50: Die spannendsten Unternehmen, die bald an die Börse kommen könnten

Ein echter Blickfang unter den aktuellen Börsennews ist die frisch veröffentlichte CNBC Disruptor 50 Liste. Diese Liste präsentiert die innovativsten und disruptivsten Unternehmen, von denen viele noch nicht börsennotiert sind. Für Investoren bedeutet das eine interessante Gelegenheit, potenzielle IPO-Kandidaten frühzeitig zu beobachten.

Unter den Top 5 der Liste finden sich einige hochkarätige Namen:

• Platz 1: Andruil – US-amerikanisches Rüstungsunternehmen mit Fokus auf unbemannte Luftfahrtsysteme, Anti-Drohnen-Abwehrsysteme und weitere autonome Systeme
• Platz 2: OpenAI – Das Unternehmen hinter ChatGPT, das mit rasanten Wachstumszahlen beeindruckt.
• Platz 3: DataBricks – Ein Anbieter für Big-Data-Analyse und KI-Software, der mit hohen Bewertungen aufwartet.
• Platz 4: Anthropic – Ein KI-Startup, das von Amazon unterstützt wird und sich auf ethische KI-Entwicklung konzentriert.
• Platz 5: Canva – eine Design-Plattform die Adobe-Aktionären große Sorgen bereitet.

Auch Figma, bekannt für seine Design-Software, ist mit Platz 45 vertreten und zeigt, wie stark das Feld der KI-gestützten Unternehmen wächst. Weitere bemerkenswerte Namen sind Revolut, Leadbank und Stripe, die vor allem im Bereich Zahlungsabwicklung und Fintech mit KI-Elementen punkten.

Die Liste verdeutlicht, wie viel Potenzial im Bereich Künstliche Intelligenz und innovativen Technologien steckt. Für Anleger ist es spannend zu beobachten, wie diese Unternehmen sich entwickeln, insbesondere wenn sie den Schritt an die Börse wagen. Allerdings sollten Investoren vorsichtig sein: IPOs können oft zu hohen Einstiegspreisen führen, die kurz nach Börsengang wieder korrigiert werden.

Apple enttäuscht erneut: Keine Innovationen, keine Begeisterung

Die Apple Worldwide Developer Conference (WWDC) hat in diesem Jahr für Ernüchterung gesorgt. Die Erwartungen waren bereits niedrig, doch die Präsentation bestätigte viele Skeptiker: Apple zeigte kaum neue, innovative Features, die den Markt hätten begeistern können.

Ein zentraler Kritikpunkt ist das Fehlen echter Fortschritte im Bereich Künstliche Intelligenz. Während Wettbewerber wie Google mit beeindruckenden KI-Tools aufwarten, wirkt Apple in diesem Bereich weit zurück. Zwar gibt es Kooperationen mit Anbietern wie Perplexity und ChatGPT, doch eine eigenständige, durchdachte KI-Strategie fehlt bislang.

Das neue iOS-Design „Liquid Glass“ wurde zwar als optisches Highlight beworben, stieß aber auf massive Kritik in der Design-Community. Viele Nutzer bemängeln, dass die Transparenzeffekte die Bedienbarkeit erschweren und das Interface teilweise unübersichtlich machen. Die negativen Reaktionen auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) waren heftig.

Auch das iPad wird weiterhin lediglich als „Computer-Ersatz“ positioniert, ohne echte revolutionäre Neuerungen. Die Apple Watch erhielt kleinere Updates, und Live-Übersetzungen in FaceTime wurden vorgestellt – Funktionen, die Google bereits in noch fortschrittlicherer Form anbietet.

Der Aktienkurs reagierte entsprechend negativ. Apple zählt in diesem Jahr zu den schwächsten Big-Tech-Aktien, was die Skepsis der Anleger widerspiegelt. Die hohe Bewertung mit einem KGV von über 30 erscheint angesichts des fehlenden Wachstums und der Innovationsflaute kaum gerechtfertigt.

Erfolgsmeldung bei Novo Nordisk: Aktivistischer Investor bringt Schwung

Ein Lichtblick am Aktienmarkt ist die Entwicklung bei Novo Nordisk. Die Aktie zählt aktuell zu den Top-Gewinnern und zeigt, dass sich bei dem dänischen Pharmakonzern etwas bewegt. Ein aktivistischer Hedgefonds hat sich mit einer signifikanten Beteiligung eingekauft und könnte das Management zu mehr Fokus auf Shareholder Value bewegen.

Der Einstieg eines solchen Investors ist oft ein Signal für mögliche Veränderungen im Unternehmen, etwa bei der Suche nach einem neuen CEO oder bei strategischen Entscheidungen.

Fundamental bleibt Novo Nordisk eine klassische Value-Aktie mit einem moderaten KGV von knapp über 20 und einem EV/EBIT von 15. Trotz aktueller Herausforderungen wächst das Unternehmen weiterhin mit über 10 bis 15 Prozent jährlich. Für langfristig orientierte Anleger bietet sich hier eine attraktive Einstiegschance.

OpenAI: Ein Gigant im KI-Bereich mit beeindruckendem Wachstum

OpenAI zeigt eindrucksvoll, wie rasant das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz wachsen kann. Innerhalb eines Jahres hat das Unternehmen seinen wiederkehrenden Umsatz von 5,5 Milliarden auf 10 Milliarden US-Dollar nahezu verdoppelt. Mit 500 Millionen wöchentlich aktiven Nutzern und 3 Millionen zahlenden Geschäftskunden ist OpenAI ein globaler Player geworden.

Obwohl OpenAI weiterhin hohe Verluste schreibt, bedingt durch massive Investitionen, ist das Wachstum ein klares Signal für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Auch andere KI-Firmen wie Perplexity und Google mit ihrem Gemini-Projekt sind wichtige Wettbewerber in diesem spannenden Markt.

Amazon: Die GAFAM-Aktie mit enormem Potenzial

Eine der spannendsten Aktien aus den „Magnificent Seven“ ist aktuell Amazon. Ein wesentlicher Treiber sind die neuen Robotik-Technologien, die Amazon in seinen Logistikzentren einsetzt und die unter den Codenamen „Herkules“ und „Robin“ bekannt sind.

Robotik als Gamechanger in der Logistik

Herkules ist ein mobiler Roboter, der Pakete aus dem Lager holt, während Robin als Roboterarm die Pakete anhebt und sortiert. Diese Technologien verbessern nicht nur die Sicherheit und Produktivität, sondern verkürzen auch die Lieferzeiten erheblich. Früher wurden in den Lagern viele Aufgaben manuell durch „Runner“ erledigt – ein ineffizientes System, das nun durch Automatisierung ersetzt wird.

Die Wall Street schätzt, dass Amazon durch den Einsatz dieser Robotik bis 2030 Gewinne von 100 Milliarden US-Dollar erzielen könnte, mit Potenzial für bis zu 250 Milliarden US-Dollar bis 2032. Selbst bei einem moderaten KGV von 25 würde dies eine Verdreifachung der Marktkapitalisierung vom aktuellen Niveau aus bedeuten.

Breites Geschäftsfeld und Zukunftsaussichten

Neben dem Online-Shop, der weiterhin gut läuft und profitabler wird, ist vor allem das Cloud-Geschäft (AWS) ein wichtiger Wachstumsmotor. Auch das Werbegeschäft trägt zunehmend zum Gewinn bei. Amazon ist längst nicht mehr nur ein reiner Onlinehändler, sondern ein Technologie- und Innovationskonzern mit diversen Geschäftsfeldern, darunter Weltrauminternet und möglicherweise humanoide Roboter.

Der Robotikmarkt insgesamt wird als einer der größten Wachstumsmärkte der Zukunft gesehen – von Fabriken über Logistik bis hin zu Haushaltsrobotern. Amazon ist hier gut positioniert, um eine führende Rolle einzunehmen. Diese positiven Aussichten machen die Amazon-Aktie zu einer der interessantesten Haltepositionen für langfristige Anleger.

Fazit: Chancen und Herausforderungen am Markt

Die Börsenwelt befindet sich aktuell in einer Phase der Konsolidierung, geprägt von Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelskonflikt zwischen USA und China sowie einer starken Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz. Während Apple enttäuscht und mit Innovationsmangel zu kämpfen hat, zeigen andere Unternehmen wie Novo Nordisk und Amazon vielversprechende Perspektiven.

Besonders Amazon hebt sich als Aktie aus den „Magnificent Seven“ hervor, mit einem starken Wachstumspotenzial durch den Einsatz von Robotik und der Expansion in neue Geschäftsfelder. Für Investoren, die langfristig denken, könnte diese Aktie nach Daniels Meinung eine Verdreifachung ihres Wertes in den kommenden Jahren bedeuten, wenn die Vorhersagen eintreten.

Die CNBC Disruptor 50 Liste zeigt zudem, dass viele spannende Unternehmen mit KI-Fokus bald an die Börse kommen könnten, was weitere Chancen für bietet. Gleichzeitig mahnt die Entwicklung bei Apple zur Vorsicht, da fehlende Innovationen und hohe Bewertungen Risiken bergen.

Insgesamt gilt: Wer die aktuellen Trends und Entwicklungen im Bereich Technologie und Gesundheitswesen genau verfolgt, kann attraktive Investments identifizieren und sein Portfolio zukunftssicher aufstellen. Dabei ist es wichtig, sowohl Chancen als auch Risiken realistisch einzuschätzen und eine langfristige Perspektive einzunehmen.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (Amazon, Novo Nordisk).