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12:24 Uhr, 22.09.2021

Stahlpreis-Rally verliert an Schwung

Etwa 16 Prozent des Stahlbedarfs sind der Automobilbranche zurechenbar. Wegen des vorherrschenden Halbleitermangels sanken die Auto-Neuzulassungen in der Europäischen Union aber zuletzt deutlich.

Frankfurt/ London (Godmode-Trader.de) - Im Zeitraum von Anfang Januar bis Mitte August war der Stahlpreis um 95 Prozent gestiegen, gab seither um rund sieben Prozent wieder ab. Aus Sicht der Postbank dürften die Einbußen hauptsächlich der stockenden Fertigung von Fahrzeugen in Europa geschuldet sein.

Etwa 16 Prozent des Stahlbedarfs in der EU seien der Automobilbranche zurechenbar. Wegen des vorherrschenden Halbleitermangels sanken die Auto-Neuzulassungen in der Europäischen Union im Juli und im August gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent bzw. um 19 Prozent.

Eine schwache Nachfrage und die hohen Rohstoffpreise haben die Produktion von Stahl auch in China beeinträchtigt. Gemäß NBS-Daten sank die Erzeugung im August gegenüber Vorjahr um gut 13 Prozent auf 83,2 Mio. Tonnen. Die Stahlproduktion ist damit auf das niedrigste Niveau seit März 2020 zurückgefallen.

Für die europäische Stahlbranche bleibt die Postbank unterm Strich optimistisch: Rund 700 US-Dollar betrage die Differenz zwischen dem Preis für eine Tonne im Hochofen hergestellten Stahl und den Kosten der hierzu benötigten Rohstoffe – das knapp 19-fache des Vorjahres-Durchschnitts. Dies sowie die Aussicht auf weniger strikte Einfuhrbeschränkungen seitens der USA könnten europäischen Stahlproduzenten Rückenwind verleihen, hieß es.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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