Analysteneinschätzung
17:33 Uhr, 30.08.2016

Stada: Nun dürfte es wieder ruhiger zugehen

Die NordLB bestätigt in einer Studie nach der Hauptversammlung die Empfehlung „Halten“ für die Aktie von Stada.

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  • STADA Arzneimittel AG
    Kursstand: 49,460 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Die NordLB bestätigt die Empfehlung „Halten“ für die Aktie von Stada.

Die mit Spannung erwartete Hauptversammlung von Stada, auf der 57,05 Prozent der stimmberechtigten Aktien vertreten waren, billigte mit 99,3 prozentiger Mehrheit die Ausschüttung einer auf 0,70 Euro (Vj.: 0,66) je Aktie erhöhten Dividende.

Daneben stand die Besetzung des Aufsichtsrates im Fokus. Während der mit sieben Prozent an Stada beteiligte aktivistische Aktionär Active Ownership Capital (AOC) die Auswechselung sämtlicher sechs Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsgremium anstrebte und dafür eigene Kandidaten aufstellte, wollte Stada am Vorsitzenden sowie seinem Stellvertreter festhalten und die übrigen vier Sitze neu besetzen.

Wie von AOC beantragt, wurde der Vorsitzende Martin Abend abgewählt. Der von AOC vorgeschlagene Gegenkandidat Eric Cornut zog zwar mit knapper Mehrheit in das Gremium ein, zum neuen Vorsitzenden wurde aber der bisherige Stellvertreter Carl Ferdinand Oetker gewählt. Die drei anderen, nur von AOC vorgeschlagenen Kandidaten für einen Sitz im Aufsichtsrat verfehlten die erforderliche Mehrheit.

„Die Hauptversammlung war der vorläufige Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen dem Stada-Management und dem aktivistischen Aktionär AOC“, schreibt Analyst Thorsten Strauß in einer Studie von Dienstag. Beide Seiten hätten auf dem Aktionärstreffen Teilerfolge erzielt, aber auch Niederlagen einstecken müssen.

AOC habe bei Stada einiges in Bewegung gebracht, was ohne das Betreiben des Aktionärs gar nicht oder erst sehr viel später in Angriff genommen worden wäre: so etwa die Formulierung eines Mittelfristplans zur Erhöhung der Profitabilität des Unternehmens; die Aufhebung der Vinkulierung der Namensaktien, die bisher ein erhebliches Hemmnis für Übernahmeversuche gewesen sei; die Neuregelung der Vergütung für Vorstandsmitglieder; personelle Veränderungen.

Andererseits bleibe vieles über die wirklichen Absichten von AOC im Unklaren. Pläne für die Zerschlagung oder den Verkauf einzelner Unternehmensteile seien dementiert worden. Stattdessen habe AOC die Absicht unterstrichen, die erworbene Beteiligung weiter zu halten und Stada als Ankeraktionär langfristig unterstützen zu wollen. Nachdem der Kurs der Stada-Aktie auf den Einstieg von AOC und die in Gang gesetzten Veränderungen bei Stada mit einem deutlichen Anstieg reagiert habe, dürfte es jetzt wieder etwas ruhiger zugehen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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