Stada kommt nicht zur Ruhe
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Eine außerordentliche Hauptversammlung hat am 2. Februar 2018 mit einer Mehrheit von 99 Prozent dem Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der Nidda Healthcare GmbH, dem Investmentvehikel der mit 64,5 Prozent an dem Unternehmen beteiligten Finanzinvestoren Bain und Cinven, als beherrschendem Unternehmen zugestimmt. Damit der Vertrag wirksam werden kann, muss er noch in das Handelsregister eingetragen werden. Der Vertrag sieht eine Barabfindung in Höhe von 74,40 Euro je Aktie an die außenstehenden Aktionäre vor. Anteilseigner, die das Abfindungsangebot nicht annehmen, erhalten eine jährliche Ausgleichszahlung in Höhe von 3,82 je Aktie Euro (brutto).
Der Abfindungsbetrag entspricht der Forderung des aktivistischen Aktionärs Paul Singer, der über seinen Hedgefonds Elliott über gut 15 Prozent der Stimmen verfügt und seine Zustimmung zu dem Vertrag von einer entsprechenden Abfindungszahlung abhängig gemacht hatte. Gleichzeitig entspricht er dem oberen Ende der Bandbreite, die in einem unabhängigen Gutachten als Wert für die Stada-Aktie ermittelt und durch einen gerichtlich bestellten Wirtschaftsprüfer bestätigt wurde. Dennoch äußerten Aktionäre Kritik an der ihrer Ansicht nach viel zu geringen Abfindung. Eine gerichtliche Überprüfung im Rahmen eines Spruchverfahrens ist vor diesem Hintergrund denkbar.
Die Zustimmung zum Abschluss des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags durch die außerordentliche Hauptversammlung sei erwartungsgemäß erfolgt, so Analyst Thorsten Strauß in einer Studie von Dienstag. Die große Mehrheit habe jedoch vor dem Hintergrund überrascht, dass Bain, Cinven und Paul Singer gemeinsam gemäß jüngster Stimmrechtsmitteilungen lediglich über rund 80 Prozent der Stimmen verfügten und die Höhe der Abfindung angesichts eines aktuell deutlich höheren Börsenkurses der Stada-Aktie für die außenstehenden Aktionäre unattraktiv erscheine.
Von einem Spruchverfahren, das auf Betreiben einiger unzufriedener Aktionäre zur gerichtlichen Überprüfung der Abfindungshöhe angestrengt werden könnte, verspreche er sich allerdings keine nennenswerte Aufstockung, so Strauß. Daher laute seine Empfehlung unverändert, die Aktie zu den erheblich höheren Kursen über die Börse zu verkaufen. Dafür spreche auch, dass es im September erneut zu einem Wechsel an der Führungsspitze komme, der dann schon vierten Neubesetzung innerhalb kurzer Zeit. Selbst wenn der neue Vorstandsvorsitzende aufgrund seines bisherigen Berufsweges als guter Kenner des für Stada relevanten Marktes gelten dürfte, sei schwer vorstellbar, wie das Unternehmen unter diesen Umständen zur Ruhe kommen soll.
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