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14:09 Uhr, 04.03.2021

Spekulationen um künftige OPEC+Förderpolitik schießen ins Kraut

Am Rohölmarkt gibt es fast nur noch ein Thema: Das Treffen der OPEC+ ab diesem Donnerstag. Eine vorbereitendes Treffen des Joint Ministerial Monitoring Committee endete am Mittwoch offenbar ohne eine Empfehlung zur Produktionspolitik.

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  • Brent Crude Öl
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    Kursstand: 64,10600 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 61,33000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Aussicht auf eine rasche Rückkehr zur Normalität nach der Coronavirus-Pandemie sorgte zuletzt an den Ölmärkten für gute Stimmung und steigende Notierungen. Da die Beschränkungen für den Flug- und Reiseverkehr nach und nach gelockert werden dürften, dürfte auch der Kraftstoffbedarf wieder anziehen, erwarten die Marktteilnehmer.

Spekulationen, wonach die OPEC+-Allianz ihre Ölförderung im Rahmen ihres heute per Videoschalte stattfindenden Treffens voraussichtlich anheben wird, sorgen nur kurzfristig für Abgabedruck beim Ölpreis. Im Mittagshandel lagen die Notierungen leicht im Plus. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 64,10 US-Dollar., der Preis für amerikanisches Erdöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) 61,33 Dollar.

Die OPEC+ berät über ihre künftige Förderpolitik. Angesichts einer erwarteten Konjunkturerholung rechnen viele Analysten mit einer Anhebung der Produktion. Nun aber berichtete Reuters, dass der Ölstaatenverbund auf dem heutigen Treffen auch beschließen könnte, die aktuellen Fördermengen im April weiterzuführen. Dies wäre durchaus eine Überraschung. Analysten der ING glauben, dass der Markt in der Lage wäre, ein zusätzliches Angebot ab April problemlos zu absorbieren. Commerzbank-Experte Eugen Weinberg geht indes weiter davon aus, dass die Gruppe sich auf eine graduelle Erhöhung der Produktion um 500.000 Barrel pro Tag ab April einigt. Sollte es nicht zu einer Übereinkunft kommen, dann dürfte die Erhöhung durch die Hintertür kommen. Saudi-Arabien könnte dann die freiwillige Kürzung zurücknehmen und die Produktion nach und nach erhöhen.

Die US-Energiebehörde berichtete gestern über einen noch nie dagelegenen Rohölvorratsaufbau. Die Lagerbestände an Rohöl legten laut EIA um 21,6 Mio. Barrel auf 484,6 Mio. Barrel zu. Dies ist der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1982. Analysten hatten mit einem Rückgang um 1,3 Mio. Barrel gerechnet. Diesem Aufbau stand jedoch ein erheblicher Abbau der Vorräte an raffinierten Produkten gegenüber. Die Vorräte an Benzin und destilliertem Heizöl gingen um 13,62 bzw. 9,72 Mio. Barrel zurück.

Der harte Frost in Teilen der USA hatte zuletzt einen Großteil des Raffineriesektors ausgeschaltet, was noch immer Einfluss auf die Lagerdaten hat. Die Rohölproduktion hat sich dagegen erholt und stieg im Laufe der Woche um 500.000 Barrel pro Tag an, während die Rohölimporte um fast 1,7 Mio. Barrel pro Tag zunahmen.

Die Raffinerien brauchen erwartungsgemäß länger, um wieder ans Netz zu gehen, und tatsächlich fiel die Raffinerieauslastung im Laufe der Woche um 12,6 Prozentpunkte auf 56 Prozent und damit auf die niedrigste Auslastungsrate seit den 1980er Jahren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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