Sorgen vor einer Deflation in China nehmen zu
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Peking/ Shanghai (Godmode-Trader.de) - Trotz massiver staatlicher Interventionen dauert der massive Kursrückgang in China zu Beginn der neuen Handelswoche unvermindert an. Der Shanghai Composite Index gab am Montag weitere 5,33 Prozent nach, während der Shenzhen Component Index sogar 6,12 Prozent verlor. Der ChiNext Index für Technologiewerte lag um 6,34 Prozent unter der Schlussstand von vergangenen Freitag. „Die Investoren haben weiterhin ganz offensichtlich kein Vertrauen in die asiatischen Märkte und bleiben bearish", kommentierte Marktanalyst Craig Erlam.
Nach schwächer als erwarteten Inflationsdaten aus dem Reich der Mitte hat die Sorge der Anleger vor einem Abrutschen der chinesischen Volkswirtschaft wieder zugenommen. Denn die Daten zeigen weiter erhebliche Deflationsgefahren für die Volkswirtschaft. Die Verbraucherpreise waren demnach nach 1,5 Prozent im Vormonat im zurückliegenden Dezember um 1,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, wie die nationale Statistikbehörde in Peking mitteilte. Die Ausgaben für Nahrungsmittel erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent, wohingegen die Preissteigerungen ohne Lebensmittel unverändert bei 1,1 Prozent blieben. Im Gesamtjahr 2015 fiel die Steigerung der Verbraucherpreise somit von 2 Prozent im Vorjahr jetzt auf 1,4 Prozent. Die chinesische Notenbank strebt eine Inflationsrate von 3 Prozent an.
Wie bereits in den Vormonaten zeigten sich die Produzentenpreise weiter rückläufig. Im Dezember lag das Minus mit 5,9 Prozent auf dem Niveau der Vormonate und im Rahmen der Expertenerwartungen. Der 46. monatliche Rückgang der Produzentenpreise ist eine Folge der hohen Überkapazitäten in der chinesischen Wirtschaft. Liu Ligang, Experte bei der Bank Australia & New Zealand Banking Group, sieht nun die Notenbank PBoC in der Pflicht. Um die Gefahr einer Deflation angesichts der schwachen heimischen Nachfrage und der niedrigen Rohstoffpreise zu verhindern, müsse die Geldpolitik weiter gelockert werden, schrieb er in einer Studie.
Andere Beobachter warnen vor schwerwiegenden Folgen, sollte Peking untätig bleiben. Der Umbau des chinesischen Wachstumsmodells weg von einer Industrie- hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft sei mit schmerzhaften Anpassungsprozessen verbunden, führte Martin Moryson, Chefvolkswirt der Bank Sal. Oppenheim in einer Studie aus. Zusammen mit der teilweise ungeschickten Kommunikation der chinesischen Administration könnten sich daraus Rückschläge für die Weltwirtschaft ergeben mit der Folge weiter sinkender Rohstoffpreise und geringerem Wachstum derjenigen Schwellenländer, die enge Handelsbeziehungen zu China pflegten.
Selbst die weiteren Anzeichen einer Stabilisierung im chinesischen Yuan schienen am Montag keinen positiven Effekt auf die Marktteilnehmer zu haben. Nachdem der Yuan Anfang Januar acht Tage in Folge abgewertet worden war und damit Sorgen über einen Währungs- und Handelskrieg ausgelöst wurden, hatte Chinas Regierung die heimische Währung am vergangenen Freitag erstmals wieder minimal aufgewertet. Der Referenzkurs wurde nun am Montag stabil gehalten.
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