Sojabohnen: China nutzt Preisdelle für staatliche Käufe
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- SojaKursstand: 1.383,10 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Nach dem heftigen Preiseinbruch am Donnerstag – in einem insgesamt negativen Umfeld, ausgelöst durch die Stärke des US-Dollar – erholte sich der Sojabohnenpreis am Freitag etwas. Offenbar wurde das niedrigere Preisniveau als Kaufgelegenheit gesehen, denn am Donnerstag war der Preis im neuerntigen November-Kontrakt bis auf 1.240 US-Cent je Scheffel und damit den niedrigsten Stand seit Ende März abgesackt, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Jedenfalls habe das US-Landwirtschaftsministerium USDA just am Freitag den Verkauf von acht Schiffsladungen Sojabohnen (mindestens 480.000 Tonnen) an staatliche Stellen in China bekanntgegeben, immerhin Chinas größter Kauf seit über vier Monaten. Bis diese Sojabohnen in China ankämen, vergehe noch einige Zeit, sie sollten im Oktober an der US-Pazifikküste verladen werden, heißt es weiter.
„Vor allem aus saisonalen Gründen sind in China die Anlieferungen zuletzt aus Brasilien besonders hoch, noch gesteigert durch die anfänglichen regenbedingten Verzögerungen bei Ernte und Verladung in Brasilien, deren Wirkungen inzwischen mit der großen Zahl anlandender und abgefertigter Schiffe auslaufen. So gab Chinas Zollbehörde für Mai gegenüber dem Vormonat einen Anstieg der brasilianischen Sojabohneneinfuhren um 82 Prozent auf 9,23 Millionen Tonnen bekannt, fast die gesamte Importmenge des Monats“, so Helbing-Kuhl.
Schon früh im Juni habe sie gemeldet, dass im Mai insgesamt 9,61 Millionen Tonnen Sojabohnen importiert worden seien. Dies seien 2,5 Prozent mehr als vor einem Jahr und stolze 29 Prozent mehr als im April. Kumuliert über die ersten fünf Monate des Jahres 2021 hätten aber die USA die Nase vorn: 21,5 Millionen Tonnen Sojabohnen mit US-Herkunft seien nach China eingeführt worden – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Aus Brasilien seien 15,7 Millionen Tonnen gekommen, nach 22 Millionen Tonnen im letzten Jahr, heißt es weiter.
„Bei den Verschiebungen macht sich nicht zuletzt das Phase-Eins-Abkommen zwischen den USA und China bemerkbar, mit dem der Handelsstreit beigelegt wurde, der 2018/19 die US-Exporte nach China hatte einbrechen lassen. Am Morgen stehen Sojabohnen – wie auch Mais – wieder unter Druck, nachdem in wichtigen US-Anbaugebieten über das Wochenende Regen fiel, der einigen zu trockenen Regionen zugute kam“, so Helbing-Kuhl.
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