Analyse
19:36 Uhr, 02.05.2018

SNAP - Quartalszahlen: Desaströses Anzeigengeschäft & desaströser Chart (Allzeittief)

Snap Inc., Anbieter der Social-Media-App Snapchat, veröffentlichte am gestrigen Dienstag die aktuellen Quartalszahlen. Immerhin: Der Verlust lag im Rahmen der Erwartungen. Doch die Anzeigenpreise entwickelten sich seit dem Vorjahresquartal dramatisch. Die Führungsetage spricht zudem eine Warnung aus.

Erwähnte Instrumente

  • Snap Inc.
    ISIN: US83304A1060Kopiert
    Kursstand: 9,600 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Meta Platforms Inc
    ISIN: US30303M1027Kopiert
    Kursstand: 176,820 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Snap Inc. trifft im ersten Quartal mit einem Ergebnis je Aktie von -0,17 USD die Analystenschätzungen.
  • Der Umsatz liegt mit 230,7 Mio. USD unter den Erwartungen (243,55 Mio. USD).
  • Die Anzeigepreise fallen gegenüber dem Vorjahresquartal um rund 65 Prozent.
  • Unternehmensführung warnt Investoren, dass sich das Umsatzwachstum im folgenden Quartal substanziell abnehmen wird.

Die Aktie des US-amerkanischen Tech- und Social-Media-Unternehmens Snap reagierte auf die gestern veröffentlichten Quartalszahlen mit einem kritischen Abverkauf von rund 20 Prozent - und markierte sofort ein neues Allzeittief. Die Zahlen wurden mit Spannung erwartet, denn die Bewertung eines Growth-Wertes wie Snap ist wesentlich von der Realisierung der Schätzungen geprägt.

Zu Buche stand ein Verlust von 0,17 USD je Aktie, was auch den allgemeinen Erwartungen entsprach. Auffälliger waren die etwas schwächere Umsatzzahlen, ganz besonders hingegen der dramatische Rückgang der Anzeigenpreise - die Haupteinnahmequelle von Snap.

Redesign und automatisiertes Auktionssystem enttäuschen

Ein wesentlicher Treiber der niedrigen Anzeigenpreise sei Analysten zufolge ein Wechsel von einem Direktvermarktungsansatz hin zu einem automatisierten, auktionsbasierten System, wie es etwa Konkurrenten wie Goodle (AdWords) und Facebook nutzen.

Die Umstellung habe unerwartete Probleme mit sich gezogen und wird von Werbefeatures wie Facebooks und Instagrams Lookalike Audiences unter Druck gesetzt. Im Zuge dessen warnt die Unternehmensführung Investoren vor einem substanziell abnehmenden Umsatzwachstum im kommenden Quartal.

Technische Situation desaströs

Die Aktie von Snap markiert aktuell nach einer mehrmonatigen Korrektur wieder am Allzeittief. Auch wenn sich bereits in den letzten Wochen und Monaten die bullischen Ambitionen schrittweise aufgelöst hatten, zeichnet der aktuelle Abverkauf einen neuen Akzent in der Geschichte der Snap-Aktie.

Kollege Armin Hecktor stellte hierbei bereits am 24. April eine Strategie vor, mit der die Quartalszahlen von Snap gehandelt werden konnten. Obgleich die Richtung der Bewegung unklar war, war es sehr wahrscheinlich, dass der Umfang der Bewegung erheblich sein konnte. Auf Basis dieser Analyse selektierte er zwei Optionsscheine für die Umsetzung eines Long-Strangles. Hier geht es zum Artikel.

Das jüngste Verlaufstief bei 13,63 USD wurde sofort gebrochen, auch der jüngste Abwärtstrend bleibt vollständig intakt. Im Rahmen des heftigen Abverkaufes ist es unwahrscheinlich, dass der Titel unmittelbar nochmals umfangreichere Verluste verkraften muss. Eine Stabilisierung im Bereich von 10,00 USD ist ein wahrscheinliches Ereignis im bärischen Szenario.

Einzuplanen ist im Zuge des erheblichen Abwärtsimpulses auch eine Korrektur bis in den Bereich des Abwärtstrends bei ca. 13,63 USD bis 14,00 USD. Schlusskurse über 12,00 USD erhöhen die Chancen auf eine solche Korrektur, ändern am übergeordneten technischen Bild (short) jedoch nichts.

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  • El_Zocko
    El_Zocko

    Hallo Herr Berger,

    etwas plakativ aufgemachter Artikel Ihrerseits muss ich sagen. Wieso enttäuscht das Redesign Ihrer Meinung nach? Nutzen Sie die App selbst? Oder wegen der Petition? Oder wegen der im Netz verbreiteten Meinung einer Minderheit? Oder wegen Kylie Jenner, die das Redesign so schlecht findet und sich abmelden wollte, seither aber jeden Tag ohne Ende snappt? ;)

    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, daher bringen Änderungen von Hause aus immer Kritiker und Nörgler auf den Plan. Zum Einen solche, die nörgeln und die App trotzdem weiter benutzen und zum Anderen, diejenigen, die nörgeln und sich abmelden. Zweiter Teil dürfte verschwindend gering sein. Für den ersten Teil läuft ein Adaptationsprozess mit durchaus gutem Ergebnis.

    Wenn man sich in seinem Umfeld und im Netz hierzu umhört, sind viele Leute mit dem Redesign sehr zufrieden. Weitere sind nach den jüngsten Justierungen des Redesigns zufrieden. Und wieder Andere werden wohl noch etwas brauchen und dennoch bei Snap bleiben. Unterm Strich bleibt, dass dieser Schritt richtig und wichtig war, wenngleich nicht einfach.

    Mittelfristig wird sich dieser Schritt auszahlen. Ich denke, dies wird man schon beim nächsten ER sehen.

    Außerdem würde ich Sie bitten, Ihre Quelle für den "Anzeigenpreis" zu offenbaren, aus der hervorgeht, dass diese 65% rückläufig sind. Ich kann hierzu im gesamten ER nichts finden.

    Unterm Strich aber auch hier: Ein Revenue-Plus von 54% YOY ist vollkommen OK. Das Problem ist, dass die WS Titel wie Snap nicht mag und sie dies auch absolut spüren lässt, beim kleinsten Zeichen von Schwäche. Wenn nicht mega performed wird, geht es eben runter.

    Warum sollte es bei 10$ überhaupt eine Stabilisierung geben?

    Meine Meinung: wenig Downside Potential von diesem Level, jede Menge Upside. Chance Risiko steht hier auf KAUFEN. Tencent ist dick investiert und hat gestern vllt auch nachgelegt. Jedenfalls sind große Blöcke über den Tresen gegangen.

    12:23 Uhr, 03.05.2018

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Über den Experten

Philipp Berger
Philipp Berger
Redakteur

Philipp Berger verstärkt seit 2014 das Redaktionsteam von GodmodeTrader als technischer Analyst insbesondere im Bereich von US-Aktien und Wissensartikeln.

Philipp Berger ist ausgebildeter Finanzassistent, Wirtschaftswissenschaftler, Unternehmer und Trader und beschäftigt sich seit über sieben Jahren intensiv mit dem Thema Börse. Seine Leidenschaft für die Kapitalmärkte und wirtschaftliche Beziehungen entdeckte er hierbei mitten im Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008.

Im privaten Handel präferiert Philipp Berger in erster Linie einen Swingtrading-Ansatz sowohl intraday als auch auf Basis einer Haltedauer von mehreren Tagen und Wochen in allen liquideren Assetklassen wie bspw. Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Langfristig setzt er jedoch auch auf Factorinvesting auf der Grundlage klassischer Unternehmensbewertungsverfahren in Verbindung mit der Analyse relativer Marktstärke. Zugute kommen ihm hierbei Erfahrungen, die er etwa in der Transaktionsberatung oder in der quantitativen Division eines internationalen Asset Managers und Hedgefonds gesammelt hat.

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