Kommentar
10:15 Uhr, 08.01.2015

Sinkende Energiepreise führen zu Deflation in der Eurozone

Erstmals seit dem Jahr 2009 sind die Verbraucherpreise in der Eurozone wieder gefallen: Nach Einschätzung des Statistischen Amts der Europäischen Union, Eurostat, gingen die Preise im Dezember 2014 in den 18 Staaten der Eurozone auf - 0,2 Prozent in der Überjahresrate zurück. Zuletzt gab es im Oktober 2009 eine negative Teuerungsrate von -0,1 Prozent. Wie Tilmann Galler, Kapitalmarkt-Experte bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt betont, reagierten die Aktienmärkte in der Erwartung zukünftiger quantitativer Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) positiv auf diese Entwicklung, da der Rückgang etwas höher ausfiel als erwartet (- 0,1 Prozent).

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„Die sinkenden Rohölpreise sind der Hauptgrund für das deflationäre Umfeld. Diesmal ist der Preisverfall jedoch breiter angelegt: In der letzten deflationären Phase 2009 gab es einige Monate, in denen nur noch 67 Prozent der Komponenten des Verbraucherpreisindex im Vergleich zum Vorjahr gestiegen waren. Derzeit liegt dieser Anteil sogar nur noch bei 63 Prozent und fällt weiter“, erklärt Tilmann Galler. „Die anhaltend niedrige Inflationsrate birgt die Gefahr einer nachhaltigen Änderung der Inflationserwartungen der Marktteilnehmer. Damit gerät die Europäische Zentralbank weiter unter Druck, am 22. Januar Maßnahmen gegen einen weiteren Preisverfall zu ergreifen, um ihrem Inflationsziel von zwei Prozent wieder etwas näher zu kommen,“ so der Experte.

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