Fundamentale Nachricht
13:18 Uhr, 10.03.2017

Silber: Nach dem Fed-Entscheid kann es wieder aufwärts gehen

Nach den jüngsten Fed-Zinserhöhungen erholten sich die Preise von Edelmetallen regelmäßig und machten die Einbußen im Zeitraum vor den Entscheiden jeweils mehr als wett. So könnte es auch dieses Mal ablaufen. Die Fed hebt kommende Woche aller Wahrscheinlichkeit nach die Zinsen erneut an.

Erwähnte Instrumente

  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 16,936 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.199,050 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Washington/ Stuttgart (Godmode-Trader.de) - Im Vorfeld der letzten beiden Zinsschritte der Federal Reserve im Dezember 2015 und im Dezember 2016 gaben die Edelmetallpreise spürbar nach. So auch dieses Mal. Da der Markt eine Zinserhöhung der US-Notenbank in der kommenden Woche fest einplant, geraten die Edelmetalle entsprechend unter die Räder. Silber fiel zuletzt um rund 8 Prozent auf 16,90 US-Dollar je Feinunze zurück. Doch die Notierungen erholen sich erfahrungsgemäß anschließend wieder.

Laut LBBW-Investmentanalyst Torsten Proettel lag dies nicht zuletzt an der zögerlichen Haltung der US-Notenbank, die nur im Jahrestakt an der Zinsschraube drehte. In diesem Jahr sehe die Lage etwas anders aus, schreibt Proettel im aktuellen Commodity Weekly. Wahrscheinlich werde es mindestens eine weitere Zinsanhebung, möglicherweise sogar zwei in diesem Jahr geben. „Vor diesem Hintergrund dürfte das Thema Zinsen in den kommenden Monaten ein latenter Belastungsfaktor für die Edelmetalle bleiben“, so der Experte.

Da die Inflationsraten derzeit nach oben zeigen und in den anderen Währungsräumen wie in Euroland Niedrig- und Negativzinsen bestehen bleiben, rechnet die LBBW aber weiterhin mit einem eher steigenden Goldpreis und im Zuge dessen auch mit steigenden Silberpreisen. „Bei höheren Goldnotierungen dürfte sich auch Silber wieder etwas verteuern“, glaubt Proettel.

Allerdings mahnt ihm zufolge das hohe spekulative Engagement auf dem Terminmarkt derzeit zur Vorsicht. Gemäß den jüngsten Daten der US-Aufsichtsbehörde CFTC habe die Netto-Long-Position der sogenannten Money Manager Ende Februar knapp 85.000 Kontrakte betragen. Dies entspricht rechnerisch etwa 13.200 Tonnen Silber beziehungsweise fast der Hälfte der weltweiten jährlichen Minenförderung. Zuletzt wurden solche Werte Mitte vorigen Jahres erreicht, als Silber noch über 20 US-Dollar je Feinunze notierte. „Vermutlich haben die Spekulanten in den letzten Tagen ihre Wetten auf einen steigenden Preis abgebaut und durch die damit verbundenen Terminmarktgeschäfte zum Preiseinbruch des Silbers beigetragen“, meint der LBBW-Analyst.

Dennoch befände sich die Netto-Long- Position weiterhin auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau im Vergleich zu den letzten Jahren. Damit bestehe noch erhebliches Enttäuschungspotenzial. Der Silberpreis könnte entsprechend in den nächsten Wochen noch etwas nachgeben.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten