Silber bricht erneut ein, physische Ware nicht verfügbar
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Die wichtigsten Schlagzeilen:
Innenminister Wolfgang Schäuble spricht sich gegen die Aufnahme des Datenschutzes in das Grundgesetz aus. Der künftige Einsatz der Bundeswehr mit Waffengewalt im Inneren wurde dagegen am 07.10.08 spät in der Nacht im Koalitionsausschuß mit einer Grundgesetzt erlaubt.
US-Finanzminister kauft sich mit 125 Mrd $ in die 9 größten US-Banken ein. Dabei beteiligt sich der Finanzminister auch an Banken, die überhaupt kein neues Kapital benötigen. Die Aktion ist als zwangsweise Teilverstaatlichung zu bewerten.
Gestern im Handelsblatt: "Die Kanzlerin ließt sich noch einmal persönlich von Ackermann versichern, daß das deutsche Rettungspaket geeignet ist, die Turbulenzen an den Börsen zu beenden und die Banken vorerst vor Pleiten zu schützen". Kommentar: Beachtenswert ist das Wort "vorerst" und - wer vertraut noch Ackermann?
Der Goldpreis wird im gestrigen New Yorker Handel nach einer freundlichen Eröffnung innerhalb von wenigen Minuten von 838 auf 792 $/oz gedrückt, verliert im weiteren Handelsverlauf zeitweise auf 785 $/oz und schließt mit 804 $/oz. Heute morgen zeigt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong zunächst mit bis zu 808 $/oz etwas freundlicher und notiert aktuell mit 804 $/oz um etwa 38 $/oz unter dem Vortagesniveau. Der Silberpreis wird im New Yorker Handelsverlauf von 10,10 auf 9,20 $/oz gedrückt und kann sich heute morgen bis auf 9,70 $/oz erholen. Vor dem Hintergrund der Rekordnachfrage nach Gold und Silber ist der gestrige Einbruch des Goldpreises völlig unverständlich und steht im absoluten Gegensatz zum physischen Markt dessen Nachfrage nicht befriedigt werden kann. Die Goldminenaktien brechen weltweit erneut ein.
Die Edelmetallmärkte bleiben weiterhin gespalten. Während Gold und Silber auf Papier (z.B. Zertifikat) im Preis gedrückt bleiben, muß bei steigender Tendenz für physische Ware beim Gold ein Aufpreis von mindestens 10% und beim Silber von mindestens 20% bezahlt werden. Selbst auf diesem Preisniveau ist es schwierig, größere Mengen zu erhalten. Weltweit sind mittlerweile alle! Prägestätten ausverkauft. Neuware kann entweder überhaupt nicht mehr bestellt werden oder ist mit Lieferfristen bis 2009 versehen. Dies gilt nicht mehr nur für Silber, sondern auch für Gold! Die Gold- und Silberpreise sind auf dem aktuellen Niveau damit langfristig nicht haltbar.
Auf Eurobasis bricht der Goldpreis deutlich ein (aktueller Preis 19.219 Euro/kg, Vortag 20195 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.
Der Silberpreis fällt trotz der Rekordnachfrage weiter zurück. Die US-Mint und die Canadian Mint nehmen keine Orders mehr entgegen. Die Perth Mint nennt Lieferzeiten von Dezember oder später (aktueller Preis 9,70 $/oz, Vortag 10,16 $/oz) Platin fällt weiter zurück (aktueller Preis 903 $/oz, Vortag 929 $/oz). Palladium verliert deutlich (aktueller Preis 179 $/oz, 195 $/oz). Die Basismetalle fallen weiter zwischen 4 und 6% zurück und markieren neue Tiefstwerte. Auf dem aktuellen Preisniveau drohen massive Minenschließungen und Produktionsrückgänge vor allem bei den Zink-, Blei- und Silberproduzenten.
Der New Yorker xau-Goldminenindex bricht um weitere 7,2% (Vortag -11,4%) oder 6,8 auf 88,3 Punkte ein. Bei den Standardwerten fallen Kinross 13,7%, Goldcorp 10,7%, Iamgold 9,9% und Agnico Eagle 9,6%. Freeport steigt um 0,9% (Vortag -19,1%). Bei den kleineren Werten brechen Redback 17,9%, Osisko 17,7%, Novagold 17,6%, Eldorado und Golden Star 17,0%, Vista 16,2%, Northgate 16,0% und Detour 15,0% ein. Bei den Silberwerten fallen Silver Wheaton 11,55%, Silver Standard 11,4% und Coeur d’Alene 8,3%.
Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel relativ stabil. Harmony verlieren 5,8% und Gold Fields 5,6%. DRD Gold verbessert sich um 4,1%.
Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen mit weiteren Verlusten. Bei den Produzenten verlieren Crescent 17,2%, Resolute 11,1%, Perseus 10,2% und Ramelius 8,0%. Tribune erholen sich 22,2% und Intrepid 14,3%. Bei den Explorationswerten brechen Arc 34,2%, A1 Minerals 18,8%, Adamus 14,0% und Citigold 11,1% ein. Regis verbessert sich um 6,3%. Bei den Basismetallwerten fallen Jabiru 12,9%, Kagara 12,5% und Gindalbie 10,0%.
Westgold
Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) kann weiterhin nur sporadisch Ware aus früheren Bestellungen oder Privatankäufen anbieten. Weltweit haben sämtliche Münzprägestätten Lieferzeiten von über 2 Monaten oder verweigern die Annahme von Kaufaufträgen. Nach unserer Einschätzung wird sich die Versorgungslage frühestens ab Februar 2009 wieder entspannen. Geradezu unglaublich ist der erneute Preiseinbruch beim Silber vor dem Hintergrund, der Rekordnachfrage der Investoren, die etwa 20 bis 30 % der weltweiten Silberproduktion ausmacht, wobei das nachgefragte Silber überhaupt nicht lieferbar ist. Auf Dauer wird noch weniger Silber für die Nachfrage der Investoren vorhanden sein, da die Silberproduktion durch die Schließungen von Zink-, Blei- und Silberminen auf der Basis der aktuellen Zinkpreise einbrechen wird. Die Ankäufe fielen weiter zurück und bleiben für die Marktversorgung völlig unzureichend. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.
Analyse
17.10.08 Legend (AUS, Kurs 0,013 A$, MKP 15,3 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Dezemberquartal) keine wesentlichen Fortschritte in ihren Explorationsprojekten. Im Gum Creek Projekt konnten durch Bohrprogramme erneut Vererzungen mit Platin, Palladium, Nickel und Kupfer nachgewiesen werden, die ökonomisch jedoch nicht abbaubar sind. In das Mt Gibson Projekt hat sich Oxiana (AUS) eingekauft und verpflichtet, während der nächsten 7 Jahren 10 Mio A$ in die Exploration des Projekts zu investieren, um einen Anteil von 75% zu erwerben. Die Verarbeitungsanlage ist von der Vereinbarung zunächst ausgeschlossen worden. In dem Projekt liegen bereits Ressourcen über 559.000 oz Gold bei einem Goldgehalt von 2,0 g/t vor, die derzeit jedoch nicht ökonomisch abgebaut werden können. Einige Bohrungen sind im Juniquartal durchgeführt worden, deren Ergebnisse aber noch nicht vorliegen. Die übrigen Projekte spielen bei der Bewertung der Legend derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Die Unterkünfte der Mt Gibson Mine werden für eine Miete von jährlich 500.000 A$ über einen Zeitraum von 3 Jahren vermietet. Am 30.06.08 (31.12.07) stand einem Cashbestand von 11,0 Mio A$ (11,9 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 4,5 Mio A$ (4,5 Mio A$) gegenüber.
Beurteilung: Legend präsentiert sich Explorationswert, dessen Projekte noch eine lange Vorlaufzeit bis zu einer möglichen Produktion haben. Positiv sind der hohe Cashbestand sowie die bestehenden Ressourcen und Verarbeitungsanlagen, die jedoch beim aktuellen Goldpreis relativ wertlos sind. Legend eignet sich derzeit nicht als solides Investment im Explorationsbereich und dürfte ohne Durchbruch bei der Exploration kein wesentliches Aktienkurspotential aufbauen. Andererseits ist der Aktienkurs durch den hohen Cashbestand relativ gut abgesichert. Legend kann auf dem aktuellen Kursniveau gehalten werden.
Empfehlung: Halten, aktueller Kurs 0,013 A$. Legend wir praktisch umsatzlos an der Börse Berlin-Bremen notiert (vgl. Halteempfehlung vom 04.04.08 bei 0,023 A$).
Martin Siegel
www.goldhotline.de
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