Schwellenländeranleihen profitieren von Euro-Krise
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London (BoerseGo.de) - Schwellenländeranleihen werden von der Krise der Euro-Randstaaten und deren Anleihenmärkte profitieren. Diese Auffassung vertritt Helene Williamson, Leiterin des Schwellenländer-Anleihenteams bei der Investmentgesellschaft First State Investments. „Wir beobachten das derzeitige Marktumfeld in Westeuropa mit Sorge und können uns nicht vorstellen, dass der Europäische Rettungsfonds (EFSF) in seiner heutigen Gestalt das "europäische Problem" lösen kann. Da auch die Korrelationen zwischen den unterschiedlichen Anlageklassen weiterhin beachtlich sind, bewegen wir uns im höherwertigen Segment des Marktes für Schwellenländeranleihen“, so Williamson.
Die Marktteilnehmer sollten laut der Expertin erkennen, dass die Schwellenländer beim Verhältnis ihrer Schulden zum BIP, ihren Haushaltsdefiziten, Devisenreserven und Rentenverpflichtungen in der Regel eine bessere Figur machen als viele Industriestaaten. "Schwellenländer haben heute sehr viel bessere Voraussetzungen, ihre Schulden zu bedienen, als die Industriestaaten dieser Welt. Das sollte sich nach unserem Dafürhalten in den nächsten Jahren sogar noch verstärken, weil die Schwellenländer von ihrer guten Haushaltslage, einem relativ niedrigen Finanzierungsbedarf und einer günstigen demographischen Entwicklung profitieren“, erklärt Fondsmanagerin Williamson.
Die meisten Schwellenländer haben eine jüngere Bevölkerung als die entwickelten Industriestaaten und profitierten insofern von einer "demografischen Dividende" sowie von höheren Wachstumsraten. Daneben sei ihr Finanzierungsbedarf deutlich niedriger als in der entwickelten Welt. Der Bruttofinanzierungsbedarf der Emerging Markets beträgt in den nächsten Jahren lediglich etwa 8 Prozent ihres BIP, während er in der entwickelten Welt auf über 27 Prozent des BIP steigen wird, wie die Fondsmanagerin vemutet.
Auch das durchschnittliche Rating der Schwellenländer folgt laut Williamson einem langfristigen Aufwärtstrend. 2010 erreichte es mit BBB- bereits die Investment Grade-Kategorie. Für die entwickelte Welt hingegen wurden in den letzten sieben Jahren einige Herabstufungen ausgesprochen, zuletzt waren die USA und einige europäische Länder betroffen. "Die Verfassung der entwickelten Welt ist heute das größte Risiko der Schwellenländer, denn trotz ihrer weiterhin stabilen Fundamentaldaten sind die Schwellenländer nicht gegen die eine oder andere "Ansteckung" gefeit,“ so das Fazit der Fondsmanagerin.
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