Fundamentale Nachricht
16:10 Uhr, 05.01.2016

Schwächelnde Weltwirtschaft belastet US-Indizes

Nicht nur China sieht sich konjunkturell in der Bredouille, auch Indien, Indonesien, Malaysia und Singapur geraten in schwieriges Fahrwasser. Die US-Indizes schaffen daher nur in den ersten Handelsminuten ein kleines Plus.

Erwähnte Instrumente

Der Kursabsturz an Chinas Börsen nach negativen Zahlen zur Industrieproduktion und nach Ablauf eines Verkaufverbots für Aktien ist heute mit massiven Stützungskäufen der chinesischen Notenbank zunächst gestoppt worden. Insgesamt hat die People's Bank of China umgerechnet fast 20 Milliarden Euro zur Stabilisierung des Marktes aufgewendet. Doch die Lage in Fernost verkompliziert sich: Schwächere Daten werden auch aus anderen Ländern der Region gemeldet. So ist der indische Einkaufsmanagerindex (PMI) mit 49,1 Punkten erstmals seit zwei Jahren unter die Wachstum signalisierende Marke von 50 gefallen. Im November notierte der Wert noch bei 50,3 Zählern. Auch in China, Indonesien, Malaysia und Singapur geben die Einkaufsmanagerindizes nach, eine Abkühlung der wirtschaftlichen Aktivität im Dezember ist offenkundig. Investoren stellten sich angesichts des ungewissen Ausblicks für die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten auf weitere starke Kursschwankungen ein.

Die europäischen Indizes und der DAX leiden unter dieser Entwicklung. Gab der DAX gestern rund 4 Prozent nach, hat er sich heute im Tagesverlaufe nach weiteren Rücksetzern leicht erholt, liegt aber um 16.00 Uhr wieder im Minus. Zusätzlich belasten heute die jüngsten Inflationsdaten aus der Eurozone, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.

Die wenig positiv stimmende Lage der Weltwirtschaft zum Jahresanfang drückt auch auf die US-Indizes. In der ersten Stunde nach Handelsbeginn verbessert sich der Dow Jones lediglich um 0,01 Prozent auf 17.150 Punkte. Der S&P gewinnt 0,09 Prozent auf 2.014 Punkte. Der Nasdaq 100 legt um 0,09 Prozent auf 4.502 Punkte zu.

Bei den Einzelaktien rücken heute die US-Verkaufszahlen von Fiat Chrysler und Ford in den Blick. Während Fiat Chrysler den Absatz in den USA um 13 Prozent steigern kann, wachsen die US-Verkäufe des Mitbewerbers Ford um 8,3 Prozent. Die Aktie von Fiat Chrysler legt um 0,76 Prozent zu. Die Aktie von Ford gibt 1,5 Prozent ab.

Die Sorge vor einer Eskalation der Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran und damit verbundene Angebotsrisiken werden vom Markt offensichtlich als weniger gravierend eingeschätzt als das überreichliche Ölangebot auf dem Weltmarkt. Waren die Ölpreise angesichts der neuen Krise im Nahen Osten gestern ins Plus gedreht, fallen die Notierungen heute schon wieder zurück: WTI gibt um 0,46 Prozent auf 36,73 US-Dollar nach, Brent verliert 0,54 Prozent auf 37,57 US-Dollar. Wie die Commerzbank heute argumentiert, könnte der Preis kurzfristig weiter fallen: Die Entwicklungen im Nahen Osten treiben neue Keile zwischen die Mitliederländer des Ölkartells OPEC: Es könne als vollkommen ausgeschlossen gelten, dass Saudi-Arabien sein Ölangebot reduziere, um Platz für iranisches Öl zu machen, wenn die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden, so Commerzbank-Rohstoffanalyst Eugen Weinberg. Das bereits bestehende Überangebot dürfte dadurch kurzfristig noch weiter anwachsen.

Der Goldpreis knüpft am Dienstag an seine gestrigen Gewinne an, mit denen das Edelmetall dank der gestiegenen geopolitischen Risiken in das neue Handelsjahr gestartet war. Im Hoch notierte Gold heute bei 1.082,05 US-Dollar je Feinunze. Mit der erhöhten Nachfrage nach Gold als „sicherem Hafen“ reagieren die Investoren auf die Eskalation der Spannungen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien. Befürchtet wird, dass die geopolitische Lage im Nahen Osten noch instabiler werden könnte.

Der Euro zeigt sich heute zum US-Dollar deutlich schwächer und verliert die Marke von 1,08 aus dem Blick: Die Gemeinschaftswährung gibt knapp 1 Prozent auf 1,0748 US-Dollar nach. Hintergrund sind die neuesten, mit +0,2 Prozent sehr niedrigen Inflationszahlen aus der Eurozone, die trotz großer Anstrengungen der Europäischen Zentralbank offenbar nicht vom Fleck kommen. Es mehren sich damit die Anzeichen, dass die EZB sich gezwungen sehen dürfte, weitere geldpolitische Maßnahmen ins Visier zu nehmen, um die Preissteuerung in den gewünschten Zielkorridor von 2 Prozent zu treiben.

Konjunktur

US-Einzelhandelsumsätze sinken weiter

In den USA sind die Einzelhandelsumsätze in der Woche bis zum 2. Januar 2016 im Monatsvergleich um 0,3 Prozent gesunken, wie der Datendienstleister Redbook Research mitteilt. Zuvor waren die Einzelhandelsumsätze auf dieser Basis um 0,5 Prozent zurückgegangen. Der Johnson Redbook Index zeigt außerdem, dass die US-Einzelhandelsumsätze auf Jahressicht im Berichtszeitraum saisonbereinigt um 2,9 Prozent gestiegen sind, nach zuvor plus 2,5 Prozent. Zwischen 2005 und heute lag der Durchschnittswert bei plus 2,4 Prozent im Jahresvergleich.

Einzelaktien

Ford steigert US-Absatz um 8,3 %
Ford: Der US-Absatz konnte im Dezember zum VJ um 8,3 % auf 239.000 Fahrzeuge gesteigert werden. Erwartet wurden 244.000.

Fiat Chrysler steigert US-Absatz um 13 %

Fiat Chrysler: Der US-Absatz konnte im Dezember zum VJ um 13 % auf 217.500 Fahrzeuge gesteigert werden. Erwartet wurden 230.000.

Commercial Metals verfehlt die Analystenschätzungen

Commercial Metals verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,22 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,25. Umsatz mit $1,20 Mrd ebenfalls unter den Erwartungen von $1,25 Mrd

Smith & Wesson hebt Ausblick an

Smith & Wesson erhöht Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2015/2016 und erwartet jetzt einen Umsatz von $650-660 Mio (bisher $625-635 Mio) und einen Gewinn je Aktie von $1,36-1,41 (bisher $1,26-1,31).

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