Schockierende Zahlen aus Venezuela
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Washington (Godmode-Trader.de) - Es sind Zahlen, die kaum zu fassen sind: Im krisengeschüttelten Venezuela lag die Inflationsrate im vergangenen Jahr bei 130.060 Prozent, wie die Zentralbank des Landes diese Woche mitteilte. Es ist eine Beschleunigung ohne Gleichen: 2016 hatte die Rate demnach bei bei 274,4 Prozent und 2017 bei 862,6 Prozent gelegen.
Dennoch liegen die Zahlen weit unter den Prognosen und Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Der IWF geht davon aus, dass die Inflationsrate in Venezuela im vergangenen Jahr 929.797 Prozent betrug (in der EU schwankt die Inflation zwischen 1,4 und 2,0 Prozent). Für 2019 liegen die Schätzungen bei nicht weniger als zehn Millionen Prozent.
Die Wirtschaft Venezuelas liegt in Trümmern, das Land ist in ein politisches Chaos gestürzt. Die Zentralbank veröffentlichte auch Daten zum Wirtschaftswachstum. Demnach ist das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2018 um schockierende 22,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschrumpft. Das BIP des Landes ist seit Anfang 2014 rückläufig. Zwischen dem dritten Quartal 2013 und dem dritten Quartal 2018 schrumpfte es um 52 Prozent. Das bedeutet, dass die venezolanische Wirtschaftsleistung innerhalb von fünf Jahren um die Hälfte eingebrochen ist.
Die Daten der Zentralbank von Venezuela verdeutlichen auch einen massiven Rückgang der Ölexporte. Im Jahr 2013 exportierte das Land Öl im Wert von rund 85 Mrd. Dollar. Diese Zahl sank auf 35 Mrd. Dollar im Jahr 2015 und 30 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr.
Venezuela kommt auf mehr Ölreserven als jedes andere Land der Welt. Aber die Produktion ist nach Jahren der Desinvestitionen und der aktuellen Krise des Landes eingebrochen. Der Rückgang der Ölproduktion erfolgte, bevor die Vereinigten Staaten Anfang des Jahres Sanktionen gegen die venezolanische Ölindustrie ankündigten. Die Lieferungen in die USA, den langjährigen Hauptkunden Venezuelas, haben sich mittlerweile in Luft aufgelöst.
Vertreter der venezolanischen Regierung und der Opposition haben sich vergangene Woche zu Gesprächen mit norwegischen Diplomaten in Oslo getroffen, um nach einem Ausweg aus der Krise zu fahnden. Das Treffen wurde ohne Ergebnis beendet: „Wir haben unseren Weg klar definiert: Ende der illegalen Machtübernahme, Bildung einer Übergangsregierung und freie Wahlen", teilte das Büro des selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó am Mittwoch nach dem Treffen in Oslo mit. Aus dem norwegischen Außenministerium hieß es: „Beide Seiten haben ihre Bereitschaft bewiesen, auf eine ausgehandelte und verfassungsgemäße Lösung hinzuarbeiten."
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.