Scharfer Rücksetzer durch neue Zollbestimmungen
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Für Energie-Einfuhren wird der Zoll bei 10 % liegen. Laut Trump könnte die Höhe der Zölle mit der Zeit steigen.
Trump sagte zudem, er werde Zölle auf chinesische Waren in einer Höhe von 10 % verhängen. Hier verwies er wieder auf Fentanyl: „Bei China denke ich auch über etwas nach, weil sie Fentanyl in unser Land schicken und dadurch Hunderttausende von Toten verursachen. Also wird China am Ende auch dafür einen Zoll bezahlen... “, so Trump.
Außerdem warnte der US-Präsident die BRICS-Mitgliedsländer erneut davor, den US-Dollar als Reservewährung ablösen zu wollen. Und er wiederholte seine diesbezügliche Drohung, Zölle in Höhe von 100 % erheben zu wollen. „Wir werden von diesen scheinbar feindseligen Ländern die Zusage verlangen, dass sie weder eine neue BRICS-Währung schaffen noch eine andere Währung unterstützen werden, um den mächtigen US-Dollar zu ersetzen, oder sie werden mit 100 % Zöllen konfrontiert“, so Trump, womit er die Drohung vom 30. November wiederholte.
Was damit auf die Märkte zukommt
Was diese Zölle für die Märkte bedeuten, zeigen laut Medienberichten die folgenden Zahlen:
Im Jahr 2024 stammten rund 28 % oder etwa 844 Milliarden USD aller US-Importe aus den beiden Nachbarländern. Das gesamte Handelsvolumen (also Importe plus Exporte) zwischen den USA und Kanada betrug 699 Milliarden USD und mit Mexiko sogar 776 Milliarden USD. Im Extremfall wäre also ein Handelsvolumen von jährlich fast 1,5 Billionen USD beeinträchtigt, denn Kanada und Mexiko haben bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Kanada habe zum Beispiel bereits eine Liste ausgearbeitet, die US-Importe in Höhe von immerhin 150 Milliarden USD betreffen würde, heißt es.
Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump bereits Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von rund 370 Milliarden USD verhängt. Und es gibt Schätzungen, dass allgemeine Zölle in Höhe von 10 % und neue US-Zölle auf Produkte aus China in Höhe von 60 % den Verbraucherpreisindex der USA um etwa einen Prozentpunkt erhöhen würde, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Geldpolitik.
Buy the dip
Im Vorwochenhandel machten "nur" Zollandrehungen die Runde, die am Markt ebenfalls für Einschläge sorgten, allerdings wieder nur kurz. Denn um ca. 21:30 Uhr brachen die Kurse an den Aktienmärkten am Donnerstag plötzlich ein. Der Dow Jones verlor binnen nur neun Minuten fast 350 Punkte. Aber schon 25 Minuten später stand der Index bereits wieder mehr als 300 Zähler höher. – „Buy the dip“ blieb das Motto der Anleger.
DAX bleibt auf Rekordkurs
Dieses hat den DAX am Freitag schon wieder auf ein neues Rekordhoch getrieben. Markiert wurde es mit 21.800 Punkten unweit der Rechteckgrenze bei 21.820 Zählern.
Auf dem Weg dorthin konnte der deutsche Leitindex nach dem Rücksetzer vom Montag schon wieder vier Handelstage in Folge zulegen. Vor dem Montag waren es neun Handelstage in Folge. Dadurch liegt der deutsche Leitindex nun seit Jahresbeginn bis zum Freitags-Hoch 9,5 % im Gewinn – und wir haben erst Ende Januar. Wo will der Index dieses Jahr noch hin, nachdem er in den vorangegangenen beiden Jahren schon um überdurchschnittliche 18,85 % (2024) bzw. sogar 20,31 % (2023) zulegen konnte?!
Auf einem Rekordhoch gibt es wenige Widerstände
Bei einem Anstieg über die Rechteckgrenze ist jedenfalls die Mittellinie bei 22.175 Punkten das nächste Kursziel der Target-Trend-Methode. Knapp oberhalb der Rechteckgrenze verläuft aktuell allerdings eine Konsolidierungslinie (rot gestrichelt), die als Hürde zu beachten ist. Aufwärtsbewegungen legen an solchen Linien gerne eine Pause ein. Das war auch bei dem Rücksetzer vom Montag der Fall, auch wenn dieser nur sehr kurz ausfiel.
Für bärische Signale braucht es einen relativ großen Rücksetzer
Genau deshalb ist ein längerer bzw. größerer Rücksetzer fällig. Eingeleitet würde dieser mit einem Rutsch unter die Mittellinie bei 21.465 Punkten. Und geraten die Kurse sogar unter die Rechteckgrenze bei 21.100 Punkten, wäre die Folge höherer Tiefs im kurzfristigen Bereich gebrochen. Das wäre ein erstes ernstzunehmendes bärisches Signal. Bis dahin muss der DAX aber 700 Punkte bzw. mehr als 3,2 % verlieren. Das zeigt, wie stark überkauft der Index derzeit ist.
Aus diesem Grund habe ich den Lesern des Chartanalyse-Dienstes „Target-Trend-Spezial“ jüngst auch wiederholt dazu geraten, auf neue Trades zu verzichten. Zuvor hatten wir mit einem Long-Trade von der Aufwärtsbewegung des DAX rund 1.900 Punkte (!) mitnehmen und in einen Gewinn umwandeln können. Auf diesem kann man sich nun erst einmal ausruhen, "bis sich das Kursgeschehen zumindest etwas normalisiert hat", wie ich schrieb. Heute werden jedenfalls einige Anleger erst einmal auf dem falschen Fuß erwischt.
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