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13:33 Uhr, 01.09.2010

Schaeffler verkleinert seinen Schuldenberg

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München (BoerseGo.de) – Der Autozulieferer Schaeffler kommt dank der kräftig anziehenden Nachfrage aus der Autoindustrie mit Sieben-Meilen-Stiefeln aus der Krise. Das Unternehmen aus der Nähe von Nürnberg ließ sich nach der Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft erstmalig in die Geschäftsbücher schauen. Ein Wermutstropfen in der Bilanz ist der immer noch immens hohe Schuldenberg von 5,9 Milliarden Euro, auch wenn er reduziert werden konnte. Die Sondereffekte aus der Übernahme von Continental drücken dennoch deutlich aufs Ergebnis. Unter dem Strich steht für die ersten sechs Monate ein Verlust von 260 Millionen Euro, nachdem das Minus im ersten Halbjahr 2009 rund 625 Millionen Euro betragen hatte, wie das Familienunternehmen am Mittwoch mitteilte. Operativ konnte der Konzern freilich markant zulegen. Der Betriebsgewinn (EBIT) wuchs klar von 108 auf 739 Millionen Euro, der Umsatz kletterte bis Ende Juni um mehr als 30 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro.

"Unsere Finanzierungssituation hat sich im ersten Halbjahr deutlich entspannt. Wir werden in den nächsten Jahren unsere Nettoverschuldung weiter reduzieren", sagte Finanzvorstand Klaus Rosenfeld. Weitere Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe liegen allerdings bei der übergeordneten Holding, auch Conti ist hoch verschuldet.

Die neue Gesellschaftsform soll Schaeffler für Investoren interessanter machen, mit der Umwandlung muss das Unternehmen allerdings über wesentliche Kennzahlen informieren. "Das ist für unser Unternehmen sicherlich ein Novum", sagte Geschäftsführer Jürgen Geißinger. Die Schaeffler-Gruppe, die als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) firmiert, vereint die Marken LUK, INA und FAG unter ihrem Dach. Die Zusammenarbeit mit Conti will Schaeffler weiter ausbauen - wann es tatsächlich zu der angestrebten Fusion kommt, ließ Schaeffler-Geschäftsführer Geißinger aber weiter offen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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