Analyse
07:50 Uhr, 21.07.2022

SAP – Senkt Prognose wegen Krieg und Lizenzgeschäft

Es läuft eigentlich so wie man es sich im Vorfeld ausmalen konnte bei der SAP. Operativ kommt die Cloud-Umstellung schneller als gedacht voran, was zu einem Rückgang der Lizenzen führt und damit kurzfristig den Gewinn negativ beeinflusst.

Erwähnte Instrumente

  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 90,720 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 90,720 € (XETRA)

Hohe Kosten im Zusammenhang mit der Einstellung des Geschäfts in Russland belasten zusätzlich. Gleichzeitig liegt der Umsatz aufgrund des starken Dollars über den Erwartungen. Was macht die SAP-Aktie aus der komplizierten Gemengelage?

Es ist kompliziert

Die Zahlen bieten in Summe wohl etwas mehr Futter für die Bären als für die Bullen. Bärisch ist auf jeden Fall die Senkung der Unternehmensziele für das Betriebsergebnis auf 7,6 bis 7,9 Mrd. EUR. Vorher wurden 7,8 bis 8,25 Mrd. EUR erwartet. 350 Mio. EUR davon legt SAP für den Krieg zurück. Gleichzeitig liegt der Umsatz in der Cloud über den Erwartungen. Die Umstellungen laufen schneller als gedacht. Das belastet kurzfristig den Profit, hilft aber auf lange Sicht.

Das Nettoergebnis ist zusätzlich durch Abschreibungen auf Beteiligungen belastet und fällt deutlich schlechter als erwartet aus. Hier setzt das schlechte Kapitalmarktumfeld dem Softwarekonzern zu.

Die Zielsetzungen für das Jahr 2025 werden bestätigt und für 2023 erwartet SAP ein zweistelliges Wachstum beim Betriebsergebnis. SAP will die mittelfristigen Zielsetzungen bald aktualisieren und spricht dabei von einer starken Wachstumsdynamik im Cloudgeschäft sowie positiven Entwicklungen bei den Wechselkursen. Das deutet darauf hin, dass SAP die Erwartungen an das Cloudgeschäft nach oben schrauben könnte. Ein durchaus positiver Ansatz.

Fazit: Kurzfristig scheinen die Bären mehr Futter zu haben. 2022 bleibt ein Umstellungsjahr. Erst 2023 dürfte SAP die Kurve bekommen und dann auch wieder zum Wachstumsunternehmen mutieren. Handlungsbedarf sehe ich heute nicht. Weder für Langfristanleger noch für kurzfristige Trader. Der negativste Punkt heute ist sicherlich die Enttäuschung bei der Marge.

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Der Autor hält SAP Aktien.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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