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12:57 Uhr, 01.04.2022

Russlands Industrie schrumpft so stark wie zuletzt zu Beginn der Corona-Krise

Der PMI für das russische Verarbeitende Gewerbe für März deutet eine tiefe Rezession an. Ausschlaggebend für den Abschwung sind deutliche Rückgänge bei der Produktion und den Auftragseingängen.

London (Godmode-Trader.de) - Die russische Industrie ist im März so stark geschrumpft wie zuletzt zu Beginn der Corona-Krise im Mais 2020. Der S&P Global Russia Einkaufsmanagerindex für März für das verarbeitende Gewerbe Russlands lag im März bei 44,1 Punkten nach 48,6 Zählern im Februar, wie der Marktforscher (ehemals IHS Markit) am Freitag mitteilte. Das Barometer signalisiert bei Werten über der Marke von 50 Punkten ein Wachstum der Industrie, bei Werten darunter ein Schrumpfen.

Ausschlaggebend für den Abschwung waren deutliche Rückgänge bei der Produktion und den Auftragseingängen als Folge einer gedämpften Nachfrage ausländischer und inländischer Kunden. Als Konsequenz ließ der Druck auf die Kapazitäten nach und die Unternehmen setzten die Streichung von Arbeitsplätzen fort, wobei die Beschäftigung so zügig wie seit fast zwei Jahren nicht mehr abgebaut wurde.

Gleichzeitig verlängerten sich die Lieferzeiten der Zulieferer so stark wie noch nie zuvor. Schwerwiegende Materialengpässe und steigende Lieferantenpreise führten zu dem schnellsten Anstieg der Inputkosten in der Geschichte der Umfragereihe. In der Folge gaben die Unternehmen die höheren Kosten durch einen beschleunigten Anstieg der Produktionskosten an ihre Kunden weiter. Der Anstieg der Verkaufspreise war der stärkste seit Beginn der Datenreihe im Januar 2003.

Die Invasion russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar wurde in der Umfrage nicht erwähnt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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