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11:01 Uhr, 05.12.2014

Russland: Inflation zieht signifikant an – Zentralbank interveniert erneut gegen Rubel-Verfall

Die Inflation in Russland hat im November stark zugelegt. Der Aufwärtsdruck dürfte vermutlich hoch bleiben, da der Rubel weiter an Wert verliert. Die russische Notenbank fühlte sich am Donnerstag abermals genötigt, gegen den Währungsverfall einzuschreiten.

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Moskau (BoerseGo.de) – Die Inflation in Russland hat im November enormen Auftrieb erfahren. Nach Angaben der Statistikbehörde zog die Rate der Verbraucherpreise (CPI) im vergangenen Monat um 9,1 Prozent zum Vorjahresmonat an. Ökonomen waren im Schnitt von einer Jahresrate in Höhe von 8,9 Prozent ausgegangen. Im Oktober erhöhten sich die Verbraucherpreise lediglich um 8,3 Prozent im Jahresvergleich.

Der Anstieg beruht zum Großteil auf den gestiegenen Preisen für Nahrungsmittel, die von 11,5 Prozent im Oktober auf 13,0 Prozent ansprangen. Darüber hinaus zogen auch die Preise für Kulturveranstaltungen sowie Haushaltsdienstleistungen und der Versorgungssektor signifikant an. Allein der Sektor „Bekleidung & Schuhe“ im Warenkorb konnte seine Preise stabil halten.

Der Aufwärtsdruck auf die Inflationsrate dürfte künftig vermutlich hoch bleiben, da der Rubel seit Mitte November etwa 15 bis 16 Prozent an Wert gegenüber dem Euro und dem US-Dollar verloren hat. Neben den westlichen Sanktionen hat vor allem der starke Rückgang der Ölpreise in den vergangenen Monaten dem Rubel stark zugesetzt. Ein Großteil der Deviseneinnahmen resultiert aus den Rohölexporten.

Die russische Notenbank fühlte sich deshalb erneut genötigt, gegen den Währungsverfall einzuschreiten. Die Geldhüter verkauften mit Wirkung zum 4. Dezember Devisen im Wert von 1,9 Milliarden US-Dollar. Der Rubel reagierte am Donnerstag unmittelbar mit Gewinnen auf die Bekanntgabe. Bereits zwei Tage zuvor hatte die Zentralbank Devisen im Wert von 700 Millionen US-Dollar verkauft. Und im November hatte die russischen Zentralbank ihre täglichen Kontrollen des Rubelkurses aufgegeben und die schwer angeschlagene Währung frei handeln lassen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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