Fundamentale Nachricht
16:57 Uhr, 26.04.2016

Rohöl: Wachsendes Korrekturpotenzial

Die Ölpreise haben sich über der Marke von 40 Dollar je Barrel festgesetzt. Laut Experten war der jüngste Preisanstieg zu großen Teilen spekulativ getrieben. Experten sehen daher die zunehmende Gefahr von Preisrückschlägen.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 45,22 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 43,48 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trade.de) - Die Ölpreise scheinen sich über der Marke von 40 Dollar je Barrel zu stabilisieren. Ein Fass der Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag 45,15 US-Dollar und damit über ein Prozent mehr als zum Vortages-Fixing. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte zugleich 1,47 Prozent auf 43,47 US-Dollar zu.

Die gestern von der ICE veröffentlichten Daten zu den Positionierungen der institutionellen Investoren bestätigten, dass der jüngste Preisanstieg bei der Sorte Brent zu großen Teilen spekulativ getrieben war. Denn die Netto-Long-Positionen der Finanzanleger stiegen in der Woche zum 19. April die sechste Woche in Folge und erreichten mit 408.000 Kontrakten ein neues Rekordniveau. Laut aktueller CFTC-Statistik sind die spekulativen Netto-Long-Positionen bei der US-Sorte WTI in der Woche zum 19. April um 21.000 auf 221.900 Kontrakte gestiegen. Sie liegen damit nur knapp unter einem 10-Monatshoch.

Noch herrscht aber am Markt ein Überangebot an Rohöl, was die Preise tendenziell deckelt. Jüngsten Meldungen zufolge könnte sich das Angebot weiter ausweiten. So plant Saudi-Arabien, die Erweiterungsarbeiten an einem Ölfeld bis Ende Mai abzuschließen, um dadurch ab Juni 250.000 Barrel Rohöl pro Tag mehr zu fördern, wie die Commerzbank berichtet. Auch der Iran scheint seine Ölproduktion schneller zu steigern als bislang gedacht. Im März lag die iranische Ölproduktion bei 3,2 Mio. Barrel pro Tag und damit 400.000 Barrel pro Tag höher als unmittelbar vor der Aufhebung der Sanktionen. Auch aus dem Irak kommt zusätzliches Angebot an den Markt.

Deshalb warten die Anleger gespannt auf neue Daten zu den US-Ölreserven. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten am Mittwoch veröffentlichen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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