Rohöl: Vielzahl von Preistreibern
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Singapur (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Montag angetrieben von den anhaltenden Förderkürzungen der OPEC, den US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela, den Kämpfen in Libyen sowie starken US-Arbeitsplatzzahlen (geringere Nachfragesorgen) auf den höchsten Stand seit November 2018 gestiegen. Die Benchmark Brent lag am Montag in der Spitze bei 70,76 Dollar, WTI bei 63,48 Dollar (jeweils je Barrel).
Um die Preise zu stabilisieren, hatten sich die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) und Verbündete wie Russland, bekannt als OPEC+, bereits im vergangenen Jahr verpflichtet, vorerst bis Ende Juni 2019 insgesamt rund 1,2 Mio. Barrel pro Tag (bpd) an Lieferungen zurückzuhalten. „Die anhaltenden Angebotskürzungen der OPEC und die US-Sanktionen gegen den Iran und Venezuela waren in diesem Jahr der wichtigste Preisfaktor", zitierte Reuters Hussein Sayed, Chefmarktstratege bei FXTM. Der jüngste Preisschub ist jedoch der Eskalation der Kämpfe in Libyen geschuldet, mit denen weitere Versorgungsunterbrechungen drohen. In dem ölreichen OPEC-Land sieht sich die international anerkannte Regierung einer militärischen Offensive eines regionalen Machthabers ausgesetzt
Trotz der Vielzahl von Preistreibern gibt es Faktoren, die den Ölpreis im Laufe dieses Jahres belasten könnten. Russland ist ein im Grunde widerwilliger Teilnehmer der Beschränkungs-Vereinbarung mit der OPEC. Sollten die Förderdrosselungen nicht vor Ablauf des 1. Juli verlängert werden, könnte sein Land die Fördermenge wieder ausweiten, wie der russische Energieminister Alexander Novak am Freitag betonte. Die russische Ölförderung erreichte im vergangenen Jahr mit 11,16 Mio. bpd einen nationalen Rekordwert.
In den USA ist die Rohölproduktion Ende März mit 12,2 Mio. bpd auf einen weltweiten Rekordstand geklettert. Auch die US-Rohstoffexporte sind gestiegen und haben Anfang des Jahres erstmals 3 Mio. bpd überschritten. „Mit den neuen Perm-Pipelines (ab Juli) sehen wir einen Anstieg der US-Exporte um 500.000 bis 600.000 bpd", hieß es von der Energieberatung FGE in einer Mitteilung.
Auch die Sorge um die Verfassung der Weltwirtschaft bleibt ein Argument, insbesondere wenn China und die USA ihren Handelsstreit nicht in Bälde beilegen. Die globale Nachfrage nach Rohöl hat sich zuletzt abgeschwächt, und die bestehenden Zölle auf chinesische Importe in die USA wirken sich zusätzlich belastend aus.
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