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13:05 Uhr, 19.03.2019

Rohöl: "Verlängerung des Kürzungsabkommens bis Jahresende ist unabdingbar"

Der Bedarf an OPEC-Öl liegt im zweiten Halbjahr laut Schätzung der IEA in etwa auf dem Niveau der aktuellen OPEC-Produktion. Es besteht laut Experten für die OPEC somit kein Spielraum, die Produktion zu erhöhen.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 68,075 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Singapur/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Am Ölmarkt herrscht am Dienstag weitgehende Zurückhaltung, nachdem die Preise am Vortag noch deutlich gestiegen waren. Die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) und Verbündete wie Russland - bekannt als OPEC+-Allianz - haben seit Jahresbeginn rund 1,2 Mio. Barrel pro Tag an Rohöl zurückgehalten, um die Märkte zu straffen und die Preise zu stützen. Geht es nach den Saudis, sollen die Drosselungen noch länger laufen als bisher vereinbart.

Am Sonntag stellte der Ölminister Saudi-Arabiens, Khalid Al-Falih, eine Ausweitung der Förderkürzung bis in die zweite Jahreshälfte in Aussicht. Bei einem Treffen der OPEC+ am Wochenende in Baku, der Hautstadt von Aserbaidschan, sagte der saudische Minister, dass es nach wie vor keinen Ausgleich bei Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt gebe und die Lagerbestände weiterhin hoch seien. Daher müsse die OPEC+ „auf Kurs bleiben".
Allerdings sind nicht alle Mitglieder des Bündnisses dieser Auffassung. Bei der Zusammenkunft in Baku wurde zugleich ein ursprünglich für April geplantes Treffen zur Entscheidung über eine mögliche Verlängerung der Förderkürzung abgesagt. Nach den Worten des russischen Energieministers Alexander Nowak wäre ein April-Treffen für eine Entscheidung zur Verlängerung der Produktionskürzung über den Juni hinaus zu früh angesetzt.

Den Großteil der für die kommenden Monate angekündigten Übererfüllung wird ohnehin von Saudi-Arabien getragen. Russland selbst hat nach Informationen der Commerzbank bis Mitte März erst die Hälfte der zugesagten Produktionskürzung umgesetzt. Ob Moskau wie versprochen eine vollständige Umsetzung bis Ende März erreiche, erscheine daher fraglich. Für Rohstoffanalyst Eugen Weinberg wäre aber eine Verlängerung des Kürzungsabkommens bis Jahresende ist unabdingbar. Denn der Bedarf an OPEC-Öl liege im zweiten Halbjahr laut Schätzung der IEA in etwa auf dem Niveau der aktuellen OPEC-Produktion. Es bestehe für die OPEC somit kein Spielraum, die Produktion zu erhöhen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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