Rohöl: USA/Iran-Konflikt im Fokus der Anleger
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- Brent Crude ÖlKursstand: 59,765 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigen sich am Dienstag leicht rückläufig. Ein Barrel Brent kostete gegen Mittag 59,60 US-Dollar. Das waren 0,23 Prozent weniger als am Montag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gab ein halbes Prozent ab auf 55,89 Dollar.
Im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit kam es zu einer Entspannung. Die US-Regierung hat die „Gnadenfrist“, die es dem chinesischen Technologiekonzern Huawei erlaubt, Komponenten von US-Unternehmen einzukaufen, um 90 Tage verlängert. Investoren reagierten mit Erleichterung auf den Entscheid aus Washington.
Der Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hat die Stimmung am Ölmarkt in den vergangenen Monaten stark belastet. „Die Auseinandersetzungen brachten die Weltwirtschaft an den Rande einer Rezession und beeinflussten die Prognosen für die Ölnachfrage negativ", kommentierte laut Reuters Stephen Innes, Managing Partner von VM Markets.
Die jüngste Erholung der globalen Aktienmärkte aufgrund der steigenden Erwartungen, dass die Regierungen und Notenbanken Maßnahmen gegen die Wachstumsverlangsamung ergreifen werden, führte am Ölmarkt ebenso zu einer Stabilisierung. Der neue chinesische Leitzins wurde am Dienstag etwas niedriger angesetzt, nachdem die Zentralbank PBoC eine Zinsreform zur Senkung der Finanzierungskosten angekündigt hatte. In Deutschland hat sich die Große Koalition bereit erklärt, ihre Haushaltspolitik aufzuweichen und neue Schulden aufzunehmen, um einer möglichen Rezession zu begegnen.
Ein Drohnenangriff am Wochenende durch die jemenitische Houthi-Gruppe auf das Ölfeld Shaybah im Osten Saudi-Arabiens stützte darüber hinaus die Ölnotierungen. Der Angriff verursachte ein Feuer in einer Gasfabrik, hatte aber keine Auswirkungen auf die Ölförderung, teilte die staatliche Ölgesellschaft Saudi Aramco am Montag mit.
Händler beobachteten auch die Anzeichen von Spannungen im Nahen Osten, nachdem die Vereinigten Staaten die Freilassung eines iranischen Tankers im Zentrum einer Konfrontation zwischen dem Iran und Washington als unglücklich bezeichneten und Griechenland und weiter Mittelmeer-Anrainerstaaten davor warnten, das Schiff in einen Hafen einlaufen zu lassen bzw. das geladene Öl abzukaufen. Der Iran hat die USA daraufhin gewarnt, ihrerseits den Tanker festzusetzen und in diesem Fall mit schweren Konsequenzen gedroht.
„Dem Öltanker droht nun in den kommenden Wochen eine Irrfahrt im Mittelmeer mit ungewissem Ausgang“, erwarten Analysten der Commerzbank. Dass China das Öl kaufen werde, sei unwahrscheinlich. Gerade erst habe ein chinesisches Unternehmen angekündigt, wegen der US-Sanktionen kein venezolanisches Öl mehr kaufen zu wollen. Laut Bloomberg-Daten habe China im Juli zudem nur noch sehr begrenzte Mengen Öl aus dem Iran importiert. Dies zeige, dass auch China die US-Sanktionen gegen den Iran durchaus ernst nehme, so Carsten Fritsch.
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