Fundamentale Nachricht
13:12 Uhr, 08.02.2017

OPEC-Förderkürzung verpufft: Steigende US-Produktion belastet Ölpreise

Die Ölpreise stehen seit mehreren Tagen unter Abgabedruck. Preisbelastende Nachrichten gibt es seit gestern zur Genüge. Diese kommen vor allem aus den USA.

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New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind auf hohem Niveau nur wenig verändert in die neue Woche gestartet, nachdem sie in der letzten Woche um bis zu 2 Prozent zulegen konnten. Am Dienstag und heutigen Mittwoch ging es weiter bergab. Am Mittag kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent nur noch 54,87 US-Dollar. Das waren 18 Cent weniger als am Vortag und fast drei Dollar tiefer als noch vergangenen Woche. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate fällt im Vergleich zum Vortag um 33 Cent auf 51,84 Dollar.

Die jüngsten Daten zu den Ölbohrungen in den USA erwiesen sich in den vergangenen Tagen bereits als preisbelastend. Steigende Förderaktivitäten in den USA schmälerten das Interesse der Investoren, hieß es von Händlern. Die Anzahl der in den USA aktiven Ölförderanlagen steigt seit längerer Zeit stetig an. Laut Baker Hughes hat die Bohraktivität in den USA auch in der letzten Woche weiter zugenommen und mit 583 aktiven Ölbohrungen das höchste Niveau seit Oktober 2015 erreicht.

Die US-Energiebehörde EIA korrigierte gestern ihre Schätzung für die US-Rohölproduktion im kommenden Jahr um 230.000 auf 9,53 Mio. Barrel pro Tag nach oben. Dies wäre das höchste Produktionsniveau seit 1970. Die EIA trägt mit den neuesten Prognosen dem erwähnten Anstieg der Bohraktivität Rechnung. Die EIA-Produktionsschätzung für das laufende Jahr liegt bei knapp 9 Mio. Barrel pro Tag. Doch auf diesem Niveau liegt die Produktion schon jetzt. Eine Anpassung der Schätzung nach oben dürfte also nur eine Frage der Zeit sein.

Einen weiteren Preisdruck löste die am Dienstagabend herausgegebene Meldung des API-Instituts zu den Lagerbeständen an Rohöl in den USA in der vergangenen Woche aus. Demnach berichtete das API über einen massiven Aufbau der US-Rohölvorräte um gut 14 Mio. Barrel. Hauptverantwortlich hierfür war ein starker Anstieg der Rohölimporte. Die Bestände liegen damit wieder bei mehr als 500 Mio. Barrel. „Ein ähnlicher Lageraufbau bei den offiziellen Daten des US-Energieministeriums würde die US-Rohölvorräte fast auf ein Rekordniveau katapultieren“, heißt es in einer Analyse der Commerzbank. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten am späten Nachmittag veröffentlichen. Ein Anstieg der Lagerbestände kann ein Hinweis auf ein zu hohes Angebot sein.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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