Fundamentale Nachricht
12:29 Uhr, 23.04.2018

Rohöl-Preise verteidigen hohes Niveau

US-Präsident Trump wetterte am Freitag gegen die hohen Ölpreise. Die präsidiale Verbalintervention stoppte zwar den Aufwärtstrend, aber nur kurzzeitig. Zu Beginn der neuen Handelswoche halten sich die Notierungen auf hohem Niveau.

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Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - US-Präsident Donald Trump hat mit Verweis auf Produktionsdrosselungen der OPEC und Russland vergangene Woche die Höhe der Ölpreise auf dem Weltmarkt kritisiert. Die OPEC sei scheinbar wieder wieder am Werk, twitterte Trump am Freitag. „Angesichts der Öl-Rekordbestände überall, einschließlich der voll beladenen Schiffe auf dem Meer, sind die Ölpreise künstlich sehr hoch!“ Dies sei nicht gut und werde nicht akzeptiert.

Die präsidiale Verbalintervention stoppte zwar den Aufwärtstrend bei den Ölpreisen in der letzten Woche, aber letztlich doch nur vorübergehend. Zu Beginn der neuen Handelswoche halten sich die Notierungen auf hohem Niveau. Das Barrel Brent-Öl kostete zuletzt über 74 US-Dollar, während der Preis für ein Fass US-Leichtöl WTI bei über 68 Dollar verharrte.

Auslöser der starken Preisanstiege am Ölmarkt waren neben den zahlreichen geopolitischen Risiken auch die Wirkung der Produktionskürzungen wichtiger Förderländer. Das ursprüngliche Ziel der OPEC war, die Lagerbestände in den OECD-Ländern auf den Fünf-Jahresdurchschnitt zu drücken. Dieses Ziel ist inzwischen erreicht. Die OPEC zeigt dennoch keinerlei Motivation, die Anfang 2017 vereinbarte Fördergrenze aufzugeben.

OPEC-Generalsekretär Barkindo habe jüngst betont, dass die OPEC kein Preisziel verfolgen würde, schreibt dazu die Commerzbank in einer aktuellen Analyse. Aber ein Festhalten an den gegenwärtigen Produktionskürzungen einschließlich der hohen Ausfälle in Venezuela würde den Ölmarkt in den kommenden Monaten spürbar verknappen. Von daher sei die Kritik von Trump nachvollziehbar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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