Fundamentale Nachricht
12:32 Uhr, 06.02.2018

Rohöl: Nun auch Gegenwind für die Ölpreise von den Fundamentaldaten

Am heutigen Abend (MEZ) veröffentlicht die US-Energiebehörde neue Schätzungen für die US-Rohölproduktion. Experten erwarten, dass die Projektion für 2018 nochmals angehoben werden. Damit dürfen die Ölpreise weiter unter Druck geraten.

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Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind seit September vergangenen Jahres um 40 Prozent in der Spitze gestiegen. Die Notierung der Nordseesorte Brent erreichte Ende Januar mehr als 71 US-Dollar je Barrel, US-Leichtöl der Sorte WTI stieg bis auf 67 US-Dollar je Barrel. Teurer war Rohöl zuletzt im Dezember 2014. Von diesen Hochständen sind die Preise binnen einer Woche wieder deutlich zurückgekommen. Am Dienstagmittag kostete das Barrel Brent nur gut 67 Dollar, der WTI-Preis rutschte deutlich unter die 64-Dollar/Barrel-Marke.

Der Preisrückgang ist laut Analysten zum einen auf eine allgemeine Stimmungseintrübung an den Finanzmärkten zurückzuführen. „Es bestätigt sich, dass der starke Preisanstieg in den Wochen zuvor vor allem stimmungsgetrieben war“, so Analysten der Commerzbank. Der stabile Dollarkurs dürfte ebenfalls eine preisdrückende Rolle spielen. Ein robuster US-Arbeitsmarktbericht hatte dem Greenback Ende vergangener Woche Auftrieb gegeben. Weil der Rohstoff in US-Dollar gehandelt wird, verteuert sich Öl im Zuge eines steigenden Dollars in anderen Währungsräumen. Dies schmälert aber die Nachfrage und drückt damit auf die Notierung.

Am Markt stehen ferner regelmäßig wiederkehrende Meldungen über eine steigende Fördermenge in den Vereinigten Staaten im Fokus. Am Freitag hatte die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes erneut über einen Anstieg der Bohrlöcher in den USA berichtet. Für Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg ist es angesichts der stetig steigenden US-Ölproduktion vorstellbar, dass sich die Korrektur bei den Ölpreisen fortsetzt. „Die extrem optimistisch gestimmten spekulativen Finanzanleger dürften sich daher von ihren rekordhohen Netto-Long-Positionen trennen. In der Folge werden die Ölpreise unter Druck geraten“.

Am heutigen Abend (MEZ) veröffentlicht die US-Energiebehörde neue Schätzungen für die US-Rohölproduktion. Experte Weinberg erwartet, dass die Projektion für 2018 nochmals angehoben werden. Auch von den Fundamentaldaten gebe es somit Gegenwind für die Ölpreise, so der Commerzbank-Chefanalyst.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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