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18:08 Uhr, 05.08.2019

Rohöl: Nachfragesorgen belasten das Sentiment

Die Nachfragesorgen bleiben eines der bestimmenden Themen an den Terminmärkten. Der Handelskonflikt belastet das Sentiment. "Ein von neuerlichen Strafzöllen ausgelöster Konjunkturabschwung dürfte nicht spurlos an der Ölnachfrage vorübergehen", urteilte die Commerzbank.

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New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigten sich in den vergangenen Wochen richtungslos. Positive Daten wie der überraschend starke Rückgang der US-Lagerbestände konnten die Preise zeitweise stützen. Mit einem Minus von 11,8 Mio. Barrel im Vergleich zur Vorwoche hatte das US-Energieministerium am aktuellen Rand einen deutlich höher als erwarteten Rückgang der Rohölbestände ausgewiesen. Auch die US-Ölproduktion verzeichnete nach den Rekordwerten der vergangenen Woche einen leichten Rückgang.

Für Verunsicherung sorgte und sorgt hingegen der weiter eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Die beiden Streithähne sind die weltgrößten Ölverbrauchsländer. Sie stellen zusammen etwa ein Drittel der weltweiten Ölnachfrage und laut Commerzbank für die Hälfte des für dieses Jahr prognostizierten Nachfrageanstiegs. Brent fiel zum Auftakt der neuen Handelswoche auf 60,63 US-Dollar je Barrel und nähert sich damit wieder der runden Marke von 60 Dollar, die zuletzt am 12. Juni durchbrochen wurde. „Ein von neuerlichen Strafzöllen ausgelöster Konjunkturabschwung dürfte nicht spurlos an der Ölnachfrage vorübergehen“, urteilte Analyst Carsten Fritsch. Auch Morgan Stanley hat mit Blick auf schwache Konjunkturdaten aus Europa und Asien bezüglich der weiteren Entwicklung der globalen Ölnachfrage Skepsis geäußert.

Die weiterhin bestehenden Angebotsrisiken spielen im Augenblick kaum eine Rolle. Mitten im Konflikt um die Blockade eines britischen Öltankers hat der Iran ein weiteres „ausländisches" Schiff im Persischen Golf beschlagnahmt. Der Irak hat zwar jegliche Verbindung zu dem Öltanker abgestritten. Mit Schiffen dieser geringen Größe habe das Land nichts zu tun, teilte das irakische Ölministerium am Sonntagabend mit. Allerdings erinnert der Vorfall an die Affäre um den Tanker "Riah". Mitte Juli hatten die iranischen Revolutionsgarden den Tanker unter dem Vorwurf des Ölschmuggels festgesetzt und die Besatzung verhaftet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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