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13:09 Uhr, 10.04.2018

Rohöl: Marktteilnehmer rechnen mit einer Angebotseinengung in Folge der US-Sanktionen

Laut Experten der Commerzbank profitieren die Ölpreise aktuell von der Furcht am ölmarkt vor einer Verknappung des Angebots durch die jüngsten US-Sanktionen gegen Russland. Diese Sorgen halten die Analysten aber für übertrieben.

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London/ Washington/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben sich zu Wochenbeginn von den Verlusten vom Freitag vergangener Woche spürbar erholt und die vorherigen Rückschläge mehr als wettgemacht. Der Preisanstieg wurde durch einen abwertenden US-Dollar verstärkt. Am Dienstag hält die Preisstärker an. Brent-Öl liebäugelt bereits wieder mit der 70 Dollar-Marke je Barrel. Zuletzt notierte das Nordseeöl Ende März kurzzeitig auf diesem hohen Niveau.

Den Ölmarkt hatte zuvor noch die Befürchtung belastet, dass der eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China die Weltwirtschaft bremsen und zu einem Rückgang der Ölnachfrage führen könnte. Der aktuelle Preissprung ist nun erneut auf politische Gründe zurückzuführen. Laut den Analysten der Commerzbank ist der Anstieg der Angst der Marktteilnehmer vor einer Angebotseinengung in Folge der US-Sanktionen geschuldet. Die Experten halten diese Befürchtung sowohl im Falle vom Iran als auch von Russland für übertrieben. Die OPEC-Exporte dürften auch bei einer möglichen Wiederaufnahme der US-Sanktionen recht stabil bleiben. Zum einen dürfte die Implementierung längere Zeit benötigen. Zum anderen sei davon auszugehen, dass die wichtigsten asiatischen Kunden des Irans ähnlich wie in den Jahren 2012 bis 2016 von den Sanktionen befreit wären.

Auffallend ist derzeit die die große Preisdifferenz zwischen den Referenzsorten Brent und WTI von gut fünf Dollar je Barrel. Während sich die Versorgungssituation in den USA weiter entspannt, sieht der Markt bei Brent wohl Probleme, heißt es in einer Analyse der Commerzbank. Am vergangenen Freitag wurde bekannt, dass die Anzahl aktiver US-Ölbohrungen in der Vorwoche erneut gestiegen ist, um elf auf mittlerweile 808. Damit erreichte die Zahl der aktiven Bohrlöcher den höchsten Stand seit etwa drei Jahren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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