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14:01 Uhr, 02.03.2018

Rohöl: Marktteilnehmer fürchten Handelsverwerfungen

Gestern hat US-Präsident Trump Strafzölle für Stahl und Aluminium verkündet. Es drohen nun schwere Verwerfungen im Welthandel, die eine geringere Nachfrage nach Rohöl zur Folge haben könnten.

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Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise können sich nach einer tiefroten Woche auch am Freitag nicht fangen. Die weltweit gehandelte Sorte Brent, die im Wochenverlauf bereits knapp drei Prozent an Wert einbüßte, gab am Mittag zuletzt gut ein Prozent nach und kostete nur noch 63,50 US-Dollar. Die Verluste bei der US-Sorte WTI fallen in ähnlicher Größenordnung aus.

Die Preise werden durch die Sorgen der Anleger vor einem ernsten Handelskonflikt führender Industriestaaten belastet, nachdem am Vortag US-Präsident Donald Trump Strafzölle für Stahl und Aluminium angekündigt hatte. Diese sollen für Stahl bei 25 Prozent und für Aluminium bei 10 Prozent liegen und damit im Durchschnitt sogar etwas höher als im Vorfeld erwartet. Sollten andere Industriestaaten mit Gegenmaßnahmen auf die US-Pläne reagieren - und davon ist auszugehen, was erste Reaktionen aus Brüssel und Peking nahelegen - könnte dies schwere Verwerfungen im Welthandel auslösen, was sich auch in einer schwächeren Nachfrage nach Rohöl niederschlagen dürfte.

Laut Analysten der Commerzbank droht den Ölpreisen im Rahmen der CERA-Konferenz in Texas in der kommenden Woche ein weiterer Knick. Denn die führenden Vertreter der Energiewirtschaft würden dann die Produktionsdaten der US-Schieferölindustrie in den Fokus nehmen. Sollten die rosigen Aussichten dominieren, dürften die noch immer bei WTI und Brent sehr optimistisch positionierten Finanzanleger, ihre Positionierung weiter abbauen und die Preise weiter nachgeben, vermuten die Frankfurter Analysten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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